Behandelter Abschnitt Joh 8,13-20
Er bezeugt, wer Er ist
Verse 13-20. Nun wird der Vorwurf erhoben: «Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr.» Nun, sie hätten so reden können, wenn es um einen Menschen gegangen wäre, der von sich selbst zeugte. Doch wenn Gott spricht, ist das, was Er sagt, zwangsläufig die Wahrheit und die Offenbarung seiner selbst. Nur eine Frage kann in diesem Zusammenhang gestellt werden: Kennen Ihn die Menschen, und ist der Mensch in der Lage, diese Wahrheit anzunehmen? Beides gehört zusammen, wie wir sehen werden. Der Herr Jesus kam vom Himmel, vom Vater. Er stand im Begriff, dorthin zurückzugehen und war sich dessen bewusst. Hier findet sich der Hauptpunkt seines Zeugnisses. Durch den Widerstand, den Er antraf, war Er gezwungen, zum Äussersten zu gehen und (am Ende des Kapitels) zu sagen «Ich bin».
Doch hier spricht Er als Mensch in der Welt, dem aber bewusst war, woher Er kam (vgl. Kap. 3,11-13.33.34). Seine Worte waren die Worte Gottes, doch durch den Geist, den Gott nicht nach Mass gibt, in einem Menschen. Dieser konnte auch von sich sagen: «Der Sohn des Menschen, der im Himmel ist.» Er sprach mit dem Bewusstsein seiner Herkunft. Sie wussten nichts davon. Für sie war Er ein Zimmermann aus Galiläa, der nicht die geringste Bildung hatte. Doch hier war die göttliche Natur in Gegenwart des Menschen. Sie richteten nach dem Fleisch. Er richtete niemanden, was Er soeben bewiesen hatte. Er war nicht gekommen, um zu richten, sondern um Zeugnis abzulegen. Selbst wenn Er richtete, war sein Gericht gerecht, denn Er wusste nicht nur, woher Er kam, sondern der Vater war bei Ihm.
Er war nicht nur der Sohn des Menschen, sondern auch der Sohn Gottes. Das Gesetz sagte, dass das Zeugnis von zwei Menschen wahr sei. Nun also, Er (der Sohn) zeugte von sich selbst, und der Vater, der Ihn gesandt hatte, zeugte von Ihm. Darauf fragen sie Ihn: «Wo ist dein Vater?», denn es war kein göttliches Licht in ihnen. Sie besassen nicht einmal ein Gewissen, das für die Wahrheit empfänglich gewesen wäre - es sei denn das Auge des Lichts hätte sie trotzdem durchdrungen. Doch niemand legte die Hand an Ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
Wir können dieses göttliche Zeugnis nicht von dem trennen, was am Ende des Kapitels gesagt wird. Er sprach die Worte Gottes. Doch die Form ist verschieden. Er sprach nicht direkt in seiner göttlichen Natur, obwohl das, was Er sagte, darauf hindeutete. Als Mensch auf der Erde sprach Er von Seiten Gottes, und als Sohn durch den Heiligen Geist.