Mehr noch, wohl wissend um ihre Not und ihren möglichen Widerwillen, beauftragt Boas seine Männer, absichtlich einige Handvoll Getreide für sie fallen zu lassen. Das ist sehr schön und zeigt den liebevollen Gedanken unseres Herrn. Haben wir nicht genau solch eine Handvoll Trost gefunden, ohne zu ahnen, woher sie kam? Wir haben eine kostbare Gewissheit gefunden, eine Aussicht auf Gottes Liebe und Gnade. Wir sagen, wir haben es gefunden, aber es wurde absichtlich für uns fallen gelassen.
Das Wort Gottes ist voll von solchen Handvoll Gnade, die absichtlich für die bedürftige Seele hinterlassen wurden. Wie manches Wort hat seine Segensbotschaft gebracht, die scheinbar fast zufällig hinterlassen wurde. Er konnte nicht verborgen bleiben, denn eine gewisse Frau“ hatte ein Bedürfnis, das nur Er stillen konnte.
Man könnte sagen, dass das Wort „denn“ absichtlich für alle die gilt, die auch nur im Geringsten daran zweifeln, dass der Herr die Bereitschaft hat, zu segnen. „Geht und sagt es meinen Jüngern und Petrus“ (Mk 16,7). Auffallen ist doch diese Ergänzung, weil der auferstandene Herr wusste, wie Petrus Seine Ermutigung brauchte!
Warum finden sich so schöne Bilder des Evangeliums über die alttestamentliche Geschichte verstreut, zwischen den Anklagen der Propheten, eingeschlossen in eine levitische Verordnung, wenn nicht der Herr aller Gnade diese für den zaghaften Sammler absichtlich fallen ließ?
Der Historiker mag sagen, die Bibel sei ein unbefriedigendes Buch, weil sie nicht so vollständig erzählt, wie es seine Neugier befriedigen würde. Der Wissenschaftler sagt, sie sei nicht deutlich genug in den Dingen, über die er informiert zu werden wünscht. Aber wann hat der bedürftige Sammler jemals in seinen Seiten geblättert und nicht genau das richtige Wort für sich gefunden? Wie sehr zeigt es das Herz Gottes, dass Er von Anfang bis Ende seines Buches Hände voll Segen und Botschaften der Liebe und Gnade eingestreut hat.
Es ist auch kein knapp bemessener Vorrat: überall sind Hände voll verstreut, eine reichliche Versorgung. Wir werden immer wieder feststellen, dass die Menge nicht nach der Bereitstellung, sondern nach dem Glauben des Sammlers bemessen wird. Wie beim Manna hatte der, der viel sammelte, nichts übrig. Er sammelte nach seinem Bedarf. Auch bei einem höheren Bedarf, hätte der Vorrat nie erschöpft werden können.
Dürfen wir nicht eine Lektion für Diener und Dienst darin sehen, dass die Schnitter aus den Bündeln Ähren herausziehen und liegen lassen sollten? Weist das nicht darauf hin, dass es in jedem Dienst ein Wort für die Einfachsten und Ärmsten geben sollte? Wie hoch das Thema auch sein mag und wie groß die Bandbreite des Themas ist, das uns beschäftigt, es sollte immer Platz für das Herz Gottes sein, sich so auszudrücken.
Das Evangelium wird unser ewiges Thema des Lobpreises sein. Weben wir es in alle Wahrheiten Gottes ein, die im Dienst an Seinem Volk verkündet werden. Es hält das eigene Herz frisch und zart, während manch ein müder Mensch die für ihn bestimmte Botschaft durch diese scheinbar zufällig herabfallenden Ähren einen Segen empfangen hat. Möge der Herr uns die Weisheit Seiner Liebe schenken.