Moab war, wie wir wissen, das Kind von Lots Sünde. Lot war ein Gläubiger, der sich nicht mit einem Leben in gehorsamer Abhängigkeit von Ihm zufrieden gab, sondern lieber nach Sodom hinab ging, um weltliche Vorteile zu erlangen.
Moab repräsentiert die Folgen dieses Abfalls. Es ist daher passend, dass die Nation, die aus ihm hervorging, beispielhaft für ein bloßes Bekenntnis steht, eine äußere Verbindung mit Gott ohne jede innere Realität und Echtheit.
Elimelech, dieser Mann aus Bethlehem, dem Haus des Brotes, begibt sich an den Ort des leeren Formalismus. Vielleicht wurde die drückende Not für den Augenblick gelindert, aber zu welchem Preis: sowohl er als auch seine beiden Söhne starben Aber sehen wir uns die Sache ein wenig genauer an.
Der Name des Mannes war Elimelech und bedeutet mein Gott ist König. Er stellt Israel unter die gütige Regierung Gottes. Was für eine gesegnete Beziehung, wenn es den Glauben gäbe, sie zu erkennen.
Leider wurde das Volk bald der heiligen Regierung Gottes überdrüssig und wünschte sich einen König wie alle Völker. Die Hungersnot war nur ein Teil Seiner Regierung und hätte als solches akzeptiert werden müssen. Stattdessen wünschten sie sich einen anderen Herrscher und verließen praktisch ihren göttlichen König. So war es auch, als Saul erwählt wurde.
Die Namen der beiden Söhne scheinen sowohl den Unglauben des Vaters als auch die Folgen der göttlichen Züchtigung zu zeigen. Anstatt ihnen Namen zu geben, die Seine Güte und Liebe andeuten, befestigen die Eltern an ihnen das, was nur eine vorbeiziehende Wolke war, und machen es so durch ihren Unglauben zu einem dauerhaften Zustand und zum Vorboten des finalen und leidvollen Höhepunktes.
Noomi bedeutet angenehm und erinnert uns an die Wege der Weisheit, die durchaus angenehm sind. Wäre das Volk nur in der Unterwerfung unter Gott geblieben, wie angenehm wäre dann alles gewesen. Gerade die Prüfungen hätten sie nur geheiligt und sie zu einer umfassenderen Erkenntnis Seiner Liebe, Heiligkeit und Fürsorge gebracht. Aber leider werden sie nicht auf diese Weise lernen: „Weil dieses Volk die Wasser von Siloah verachtet, die still fließen, und Freude hat an Rezin und an dem Sohn Remaljas: darum, siehe, lässt der Herr die Wasser des Stromes, die mächtigen und großen, über sie heraufkommen – den König von Assyrien und all seine Herrlichkeit; und er wird über alle seine Betten steigen und über alle seine Ufer gehen“ (Jes 8,6-7).
Weil das Volk nicht in der Unterwerfung bleiben wollte, musste es dem Feind überlassen werden.