Einleitung
Hätte man nicht erwarten können, dass Israel sich versammelte und der Lade nachtrauerte und alles daran setzte, sie zurückzuholen? Nichts von alledem lesen wir in diesem Kapitel. Ihre Sprache ist gleichsam: Wenn die Lade weg ist, dann ist sie eben weg. Möge sie sich selbst helfen. Wenn Israel den Bund verachtet, kann Gott auch das Zeichen des Bundes wegnehmen.
Fünfmal: „die Lade ... genommen“ (einmal in Kap. 5,1).
Die Philister glaubten, dass sie Israel geschlagen hätten; in Wirklichkeit hatte Gott Israel geschlagen – die Philister werden mit der Lade nicht glücklich.
Die Reise der Lade: Asdod Gat Ekron Beth-Semes Kirjat-Jearim
Einteilung
Die Lade in Asdod (V. 1‒5)
Die Lade kommt nach Gat (V. 6‒9)
Die Lade in Ekron (V. 10‒12)
Vers 1
Und die Philister hatten die Lade Gottes genommen und brachten sie von Eben-Eser nach Asdod: Asdod heißt „stark, gewaltig“. Asdod war die Hauptstadt der Philister. Ihre große Furcht (4,7) hat sich nun in Freude und Stolz verwandelt. Meinten sie, mit der Lade für immer unschlagbar zu sein?
Wie kam es zu diesem Eklat in Israel, zu dieser Wende? Die Antwort finden wir in Psalm 78,58-64: „Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder. Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete Israel sehr. Und er verließ die Wohnung in Silo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte. Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit indie Hand des Bedrängers. Und er gab sein Volk dem Schwert preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er. Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen; seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen weinten nicht.“
Es war nicht nur die Sünde Elis und seiner Söhne, sondern des gesamten Volkes.