Einleitung
Wir finden in diesem Kapitel Samuels Berufung zum Propheten und die Einführung in seinen Dienst (3,1–21). In Kapitel 2 bewährte er sich in seinen priesterlichen Diensten (1Tim 3,13).
Gott offenbart sich Samuel und kündigt den Untergang des Hauses Elis an (3,1–14)
Samuel teilt Eli die Offenbarung mit und beginnt seinen Dienst als Prophet in Israel (3,15–21)
Samuel sollte den König David einführen, so wie einmal Johannes der Täufer den Herrn Jesus einführen würde. Sowohl Samuel als Johannes waren große Männer, große Propheten.
Eli und Samuel bilden in diesem Kapitel den großen Gegensatz.
Einteilung
Samuel diente dem Herrn vor Eli (V. 1)
Der Herr offenbart Samuel das Haus am Gericht Elis (V. 2‒14)
Eli erbittet Auskunft über die Mitteilung des Herrn (V. 15‒18)
Samuel wird groß ‒ ganz Israel erkennt ihn als Prophet des Herrn (V. 19‒21)
Vers 1
Und der Knabe Samuel diente dem Herrn vor Eli. Und das Wort des Herrn war selten in jenen Tagen, Gesichte waren nicht häufig: Es war eine Zeit grässlichen Niedergangs. Samuel tut seinen Dienst wie er das immer getan hat. Sein Dienst hatte priesterliche Merkmale. War das Wort Gottes das letzte Mal bei der Gerichtsankündigung gesprochen worden? Ja, es gab aber auch Ausblicke des Segens.
Gesichte: siehe Klagelieder 2,9; Sprüche 29,18.
Vor Eli: Wusste Samuel von der Gerichtsankündigung in Kapitel 2,26–36? Er tat einfach seinen Dienst vor Eli weiter.
Selten: o. kostbar. Es gab fast kein Wort Gottes, das Propheten gesprochen hätten. Die Ursache war der Verfall des Priestertums, insbesondere das Verhalten der Söhne Elis. Gott stand im Begriff, sich einen Weg zu bahnen, damit das Wort des Herrn wieder an das Volk gerichtet werden konnte – dabei war es doch so bitter nötig in dieser Zeit. Gott liebt es, in dunklen Tagen Licht zu schenken (19. Jhdt.). Nun sollte der erste Prophet im eigentlichen Sinn erweckt werden (Apg 13,20).