Und er sprach: Gib den Überwurf her, den du anhast, und halte ihn. Und sie hielt ihn, und er maß sechs Maß Gerste und legte sie ihr auf: Der Mantel war ein breites Obergewand, ein Umhang (pallium, wie Jes 3,22). Wahrscheinlich nur ein breiter Schal. Boas kann Ruth nicht entlassen, ohne sie noch einmal reichlich zu segnen. So kann sich auch niemand bei dem Herrn aufhalten, ohne von ihm gesegnet zu werden (Kap. 2). Boas gibt Ruth sechs Maß Gerste. Das Wort „Maß“ fehlt im Text. Das siebte Maß wird er selbst sein (Kap. 4). Ein Maß ist wohl 7,3 l (vgl. FN zu Jes 40,12).
Gerste: Statt Weizen. Obwohl Ruth schon Weizen gesammelt hatte (2,23) und also im Vorbild die Segnungen des ewigen Lebens kannte (Joh 17,3; 1Joh 1,3.4), steht sie, was die Verwirklichung des Einsseins mit Boas betrifft, doch noch am Anfang der christlichen Laufbahn: Verwirklichen des Gestorbenseins und der Tatsache, mit Christus auferstanden zu sein. „Sehr häufig ist unsere Erkenntnis größer als unsere praktische Verwirklichung dieser Erkenntnis“ (HLH). Doch ist es geworfelte Gerste, die der Herr gibt. Und so reichlich, dass Er ihr aufhelfen muss.
Und er [a. H. l.: sie] ging in die Stadt: Boas zögert nicht, sein Versprechen einzulösen. In Kapitel 4 sehen wir, wie er unverzüglich die Dinge in Angriff nimmt.