In jenen Tagen war kein König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen: Es war kein König in Israel, jeder tat, was recht war in seinen Augen. Dennoch war und blieb Gott ihr König, der sie in seiner Vorsehung leitete. Wie oft tun auch wir, was recht ist in unseren Augen! Gibt es Dinge, die wir gemeinsam bekennen müssen? Bald wird der Herr kommen und sein Reich errichten. Und dann werden wir mit Ihm herrschen. Er ist es, der uns jetzt heranbildet, damit wir mehr und mehr seinen Willen erfüllen. Einmal werden wir in Vollkommenheit seinen Willen erfüllen. Wer seine Erscheinung liebt, freut sich auf sein Kommen und seine anschließende Erscheinung.
Zusammenfassung
Israel muss lernen (20,24.25).
Jetzt ist Beugung da, aber noch kein Sündopfer (20,26).
Jetzt fragen die Kinder Israel Gott, bevor sie ihre Pläne machen (20,27.28).
Wir brauchen die Bundeslade = Bild vom Herrn Jesus (20,28).
Jetzt gibt Gott Sieg – hat Gott ihnen die Strategie klargemacht? (20,29–35).
Wenige Benjaminiter (600) bleiben am Leben – das Gericht darf nicht über das Maß der Sünde hinausgehen – Zucht muss maßvoll sein (20,45-48).
Ein unsinniger Schwur (21,1).
Jetzt weinen und Gott fragen – endlich! (21,2.3).
Großer Schwur (21,5).
Die Israeliten wollten den Stamm ausrotten – sie hätten Gott fragen sollen (21,6.7).
Jabes-Gilead wird bis auf 400 Mädchen ausgerottet (21,8–14).
Hatte der Herr den Riss gemacht? (21,15).
Woher die fehlenden 200 Mädchen? (21,16–25).
Anhang – Die Stämme Ephraim, Manasse und Sebulon
Der Stamm Ephraim
Der zweite Sohn von Joseph und Asnat. Seine Nachkommenschaft bildete den Stamm Ephraim, und das Gebiet in Israel, das ihm als Erbteil zufiel, trug ebenfalls diesen Namen.
Als Israel die zwei Söhne Josephs segnete, setzte er Ephraim vor seinen älteren Bruder, und sagte, dass er größer sein würde und sein Same „eine Fülle von Nationen“ werden würde (1Mo 48,17-19).
Über Ephraim selbst wird wenig berichtet, und von seinen Nachkommen ist Josua, der Sohn Nuns, der bekannteste. Der Stamm zählte im zweiten Jahr nach dem Auszug 40.500 kriegsfähige Männer, aber er verminderte sich während der vierzig Jahre der Wüstenwanderung auf 32.500 (4Mo 1,33; 26,37).
Das Gebiet dieses Stammes lag im Herzen Israels. Im Norden grenzte es an Manasse, im Süden an Benjamin und im Westen an Dan. Es gab dort schöne Täler und stattliche Berge mit vielen Quellen und Flüssen. Die wichtigsten Städte waren Silo und Sichem.
Ephraim nahm den Platz des Erstgeborenen ein (Jer 31,9), da das Erstgeburtsrecht Ruben genommen und auf Joseph übertragen worden war (1Chr 5,1-2).
Der Ort der Bundeslade lag im Stamm Ephraim, daher finden wir in der Zeit der Richter, dass dieser Stamm seinen Einfluss geltend machte.
Die Ephraimiter waren ärgerlich über Gideon, weil er sie nicht eher in den Krieg gerufen hatte, aber eine milde Antwort beruhigte ihren Zorn (Ri 7,24; 8,1-3).
Ein weiteres Mal beklagten sie sich bei Jephta, dass er ohne sie gegen die Ammoniter gekämpft hatte, obwohl Jephta ihnen erklärte, dass er sie gerufen hatte, sie aber nicht geantwortet hatten. Sie sagten auch hochmütig über die Gileaditer, dass sie Flüchtlinge Ephraims wären. Damit meinten sie, dass die Gileaditer kein Stamm wären, sondern zu Ephraim gehörten, von wo sie entflohen waren. Der Konflikt verschärfte sich dahingehend, dass die Gileaditer die Furten des Jordan besetzten. Dann wurde allen, die den Fluss überqueren wollten, auferlegt das Wort Schibboleth auszusprechen (welches die Ephraimiter nur als Sibboleth aussprechen konnten). Dabei wurden 42.000 Mann von Ephraim erschlagen (Ri 12,1-6). So wurde dieser stolze und neidische Stamm dafür bestraft, dass er seine Brüder belästigte, obwohl sie selbst nicht die heidnischen Einwohner aus dem Land vertrieben hatten, wie sie es hätten tun sollen (Ri 1,29). Sie gleichen einigen in der Kirche, die im Stolz mit ihren Brüdern streiten, aber nicht Gottes Kampf gegen die geistige Bosheit kämpfen.
Später gab der Herr Silo auf und erwählte nicht den Stamm Ephraim sondern Juda als Ort des Königtums und des Heiligtums.
Während der Regierungszeit von David und Salomo lesen wir sehr wenig über Ephraim. Er wird in den Psalmen zweimal „die Schutzwehr meines Hauptes“ genannt (Ps 60,7; 108,8). Nach der Teilung der Stämme unter Rehabeam nahm Ephraim eine Vorrangstellung ein, was auch damit zusammenhing, dass die Orte Sichem und Samaria natürlicherweise in ihrem Gebiet lagen. Dies erklärt auch, warum die Propheten die zehn Stämme stets „Ephraim“ nennen. Gleicherweise wurden die restlichen zwei Stämme Juda genannt (Hos 5,3.5.13-14).
Jesaja prophezeite, dass in 65 Jahren Ephraim zerschmettert werden und kein Volk mehr sein sollte (Jes 7,8). Diese Weissagung geschah 742 v. Chr. Im Jahr 721 v. Chr. wurde Samaria eingenommen und Israel in die Gefangenschaft geführt. Somit bezieht sich die Prophezeiung auf Esar-Haddon, welcher 678 v. Chr. eine Kolonie von fremden Völkern in Samaria ansiedelte, was die Erfüllung der 65 Jahre bedeutet. Dies stimmt ebenso mit der Prophezeiung überein, welche besagt, dass Samaria „Haupt Ephraims“ ist (Jes 7,9).
In der Prophezeiung, die sich auf die zukünftigen Segnungen der zwölf Stämme bezieht, wird Ephraim als Repräsentant der zehn Stämme gesehen. Laut Hesekiel 37,16-22 werden die zwölf Stämme in ihrem eigenen Land zu einer Nation werden, mit einem König über ihnen - eine Prophezeiung, welche eindeutig bis heute nicht erfüllt ist, aber welche sicherlich zu dem von Gott festgelegten Zeitpunkt ihre Erfüllung finden wird.
Der Stamm Manasse
Der älteste Sohn von Joseph und Asnat und Vater eines der Stämme Israels. Als Jakob die zwei Söhne Josephs segnete, kreuzte er seine Hände, damit Ephraim, der jüngere Sohn, den größeren Segen erhielt. Als Mose die zwölf Stämme segnete, sprach er von den Zehntausenden Ephraims und den Tausenden Manasses. Über Manasse wird nichts Persönliches berichtet (1Mo 41,51; 48,1-20; 50,23; 5Mo 33,17).
Der Stamm umfasste bei der ersten Zählung des Volkes 32 200 und vierzig Jahre später 52 700 Mann. Als ein zahlreicher Stamm hatten die Manassiter ein großes Besitztum im Norden östlich des oberen Jordans und des Sees von Galiläa. Sie besiegten die Bergbewohner von Gilead, Basan und Argob, aber zusammen mit den Rubenitern und den Gaditern waren sie die ersten, die durch Pul und Tilgat-Pilneser gefangen weggeführt wurden (1Chr 5,18-26). Die Manassiter östlich des Jordan wurden oft der halbe Stamm Manasse genannt, die andere Hälfte lebte westlich des Jordan in der Mitte des Landes zwischen Ephraim und Issaschar.
Als Hiskia die zwölf Stämme einlud, mit ihm dem Herrn das Passah zu feiern, demütigten sich einige Männer vom Stamm Manasse und kamen nach Jerusalem (2Chr 30,11). In Psalm 80,2 lesen wir: „Vor Ephraim und Benjamin und Manasse erwecke deine Macht und komm zu unserer Rettung!“ Hier wird darauf angespielt, dass diese drei Stämme in der Wüste direkt der Bundeslade Gottes folgten (4Mo 2,17-22). Der Stamm wird u.a. auch in Offenbarung 7,6 erwähnt.