Behandelter Abschnitt Ri 15,1-2
Einleitung
Simson ist der letzte Richter in Israel. Bei Simson finden wir etwas Ähnliches wie wir es bei Philadelphia finden. Simson hat bis zum Ende ausgeharrt, wenn es auch viel Schwachheit und sündige Dinge in seinem Leben gab. Wir finden ihn unter den Glaubenshelden (Heb 11,32).
Man findet in ihm große Kraft und zugleich große Schwachheit. Simson ist ein Mann der Extreme.
In seiner Zeit gab es die letzte große Erweckung. Ein Mann steht gegen den Feind auf. Er war von Mutterleib ein Nasir.
Er richtete Israel zwanzig Jahre lang. In ihm fand sich die geistliche Kraft Israels. Und dennoch versagte er sehr. Erkennen wir darin nicht unser eigenes Herz? Es ist möglich, große Erkenntnis zu haben und doch zu allen Sünden in der Lage zu sein. Da ist der Fall, wenn wir nicht nahe beim Herrn bleiben.
Viermal kam der Geist des Herrn über ihn – andererseits sehen wir das hässliche Fleisch bei ihm. Es war von Gott, dass er sich an den Philistern rächte, doch es war vom Fleisch, dass er dazu eine Philisterin heiratete.
Einteilung
Simson wollte nun wieder zu seiner Frau, doch ihr Vater hatte sie einem anderen gegeben (V. 1‒8)
Die Philister ziehen gegen Juda hinauf ‒ die Judäer nehmen Simson gefangen (V. 9‒13)
Simson erschlägt in Lechi tausend Philister (V. 14‒17)
Simson ist durstig ‒ Gott gibt Wasser (V. 18.19)
Simson richtet Israel zwanzig Jahre (V. 20)
Verse 1.2
Und es geschah nach einiger Zeit, in den Tagen der Weizenernte, da besuchte Simson seine Frau mit einem Ziegenböckchen. Und er sprach: Ich will zu meiner Frau ins Gemach gehen; aber ihr Vater gestattete ihm nicht hineinzugehen. 2 Und ihr Vater sprach: Ich habe wirklich gedacht, dass du sie hasstest, und so habe ich sie deinem Gefährten gegeben. Ist nicht ihre jüngere Schwester schöner als sie? Sie soll dein sein anstelle jener: Simson hat sich nicht um seine Frau gekümmert. Doch er verlangt nun wieder nach ihr. In der Zwischenzeit hatte ihr Vater sie einem Gesellen Simsons gegeben. Es ist entsetzlich zu sehen, wie man damals mit Frauen umging. Der Vater will Simson ihre jüngere Schwester geben.
Gott befreit Simson von einer Beziehung, die nicht nach seinen Gedanken war. Wie konnte er als Nasir nur solch eine unheilige Verbindung eingehen! Dafür hätte Simson dankbar sein können. Stattdessen handelt es aus persönlicher Rache.