Behandelter Abschnitt Ri 9,55-57
Und als die Männer von Israel sahen, dass Abimelech tot war, da gingen sie jeder an seinen Ort. 56 Und so brachte Gott die Bosheit Abimelechs, die er an seinem Vater verübt hatte, indem er seine siebzig Brüder ermordete, auf ihn zurück. 57 Und die ganze Bosheit der Männer von Sichem brachte Gott auf ihren Kopf zurück, und es kam über sie der Fluch Jothams, des Sohnes Jerub-Baals: Gott ist am Werk und lässt die Frucht des bösen Weges Abimelechs zu seinem Verderben ausreifen. Aber Gott ist es auch, der die Bosheit auf den Kopf der Bewohner Sichems bringt. Gott führt den Fluch aus, den Jotham ausgesprochen hatte. Die Treue Jothams ist der einzige Trost in diesem Kapitel, wo sich die Geschichte des Volkes Gottes auf einem Tiefpunkt befand. Auch unser Gott ist für uns ein verzehrendes Feuer, wenn wir seinen Willen nicht beachten.
Anhang – Parallelen zu Thyatira
Abimelech heißt: „Vaterkönig“. Wir finden bei Abimelech Herrschsucht. Er war der erste König in Israel (9,22). So begann in Thyatira die Kirche über die Welt zu herrschen.
Was am Ende des Lebens Gideons begonnen hatte, reifte in seiner ganzen Boshaftigkeit in Abimelech aus. So finden wir in Thyatira die Blüte des Götzendienstes, der in Pergamus seinen Anfang genommen hatte. Völlige Vermischung der heidnischen Religion mit dem Christentum (Feste, Heiligenverehrung).
Abimelech wurde zum Brudermörder (vgl. Off 17; 18).
Jotham wohnte am Brunnen. Gott hat sich in den Jahrhunderten des finsteren Mittelalters immer einen Überrest in Thyatira erhalten, der dem Wort Gottes treu blieb.
Babylon wird wie ein Mühlstein ins Meer geworfen – Abimelech wird durch einen Mühlstein getötet.
Persönliche Anwendungen
Gideons Verhalten hat Folgen (viele Söhne und Götzendienst).
Herrschen statt dienen (Gajus und Diotrephes).
Die Bäume (Strauch) und ihre geistliche Bedeutung.
Der treue Jotham: Weissagung und Warnung, trinkt aus dem Brunnen.
Der böse Geist stachelt jeden gegen jeden auf: (1) Abimelech und seine Krieger, (2) Gaal und seine Brüder, (3) Sebul, und (4) die Bürger der Stadt.
Was ein Mensch sät, wird der ernten (Gal 6,7-8).