Behandelter Abschnitt Ri 8,33-35
Und es geschah, als Gideon gestorben war, da wandten sich die Kinder Israel wieder ab und hurten den Baalim nach und machten sich Baal-Berit4 zum Gott. 34 Und die Kinder Israel gedachten nicht des Herrn, ihres Gottes, der sie errettet hatte aus der Hand aller ihrer Feinde ringsum. 35 Und sie erwiesen keine Güte an dem Haus Jerub-Baal-Gideons, nach all dem Guten, das er an Israel getan hatte: Nach dem Tod Gideons fand eine völlige Vermischung des Götzendienstes mit dem Dienst für den Herrn statt (= Synkretismus). Sie machten sich einen neuen Gott (Baal-Berit = Bundesbaal). Ein Gott mit der Bezeichnung „Bundes-Baal”, der in Sichem errichtet wurde (Ri 8,33; 9,4). In Richter 9,46 wird er nur Berit genannt. Die Kinder Israel setzen damit den Bund Gottes beiseite. Das Gesetz hatte damit faktisch keine Bedeutung mehr.
Das Volk war dem Herrn gegenüber undankbar und wandte sich erneut dem Götzendienst zu. Die Geschichte Gideons zeigt, dass nach jeder Erweckung wieder Verfall eintritt. Es ist in der Geschichte noch nie anders gewesen. Auf Philadelphia folgt Laodizea. Wir meinen immer, dass das, was unseren Vätern passiert ist, uns nicht passieren könnte. Doch wir sind nicht besser als unsere Väter. Allein die Nähe des Herrn und die Kraft des Heiligen Geistes können uns bewahren, sonst wird uns genau dasselbe passieren. Jeden Tag müssen wir wieder das Angesicht Gottes suchen, jeden Tag in seinem Wort lesen, jeden Tag uns demütigen. Möge der Geist, der über Gideon kam, auch uns leiten. Der Geist treibt uns an, dass Wort Gottes zu lesen und zu beten. Das führt und in die Gemeinschaft mit dem Herrn, so dass wir Ihm dienen und Ihn erwarten können.
4 D. i. Bundes-Baal.↩︎