Einleitung
In den jetzt folgenden Kapiteln zeigt Gott, wie Er eine Erweckung vorbereitet und zum Sieg führt. Auf Gideon trifft der letzte Vers des vorigen Kapitels zu, dass er Gott liebte.
Der Feind in diesem Kapitel ist Midian, Amalek und die Söhne des Ostens. Midian war mit Israel verwandt; er war ein Sohn der Ketura (1Mo 25). Außerdem waren sie Ismaeliter (Ri 8; vgl. 1Mo 37), also ein Mischvolk. Die Nachkommen Keturas und Hagars waren nach dem Fleisch geboren (Gal 4). Sie sind ein Bild des natürlichen, fleischlichen Menschen. Auch wir haben das Fleisch noch in uns, durch das Satan in uns wirkt (vgl. Amalek in 2Mo 17). Er regt die Begierden des Fleisches an und bringt uns dadurch unter die Herrschaft der Sünde. Unsere Verwandten nach dem Fleisch können eine größere Gefahr für uns sein als andere Ungläubige. Die Folge ist geistliche Verarmung.
Die Midianiter machen aus dem Sohn des Vaters eine Handelsware (1Mo 37).
Einteilung
Israel verlässt den Herrn, Midian herrscht über sie (V. 1–6)
Gott sendet einen Propheten (V. 7–10)
Kennzeichen einer Erweckung bei Gideon (V. 11–16)
Kampf und Sieg sind eine Sache Gottes – die Zubereitung des Dieners (V. 17–28)
Gideons Eifer für Gott (V. 25–32)
Gideons Zurüstung zum Kampf (V. 33–40)
Vers 1
Und die Kinder Israel taten, was böse war in den Augen des Herrn: Ist das das Ergebnis von vierzig Jahren Ruhe? Nun war eine neue Generation da (vgl. 2,10). Israel heißt „Kämpfer“, doch sie hatten die Kämpfe des Herrn offensichtlich nicht gekämpft.
Und der Herr gab sie sieben Jahre in die Hand Midians: Das Gebiet Midians liegt heute im nordwestlichen Zipfel Saudi-Arabiens. Gott benutzt das Fleisch des Gläubigen als eine Erprobung und ein Zuchtmittel für uns als Gläubige.
Midian: Sohn von Abraham und Ketura und seine Nachkommen (1Mo 25,2-4). Sie waren ganz im Süden ansässig, westlich vom Golf von Akaba und östlich vom Berg Horeb. Dass sie sich jedoch viel weiter in den Norden ausbreiteten, wird durch die Vermischung deutlich, die zwischen ihnen und den Israeliten stattfand, als diese im Land waren. Einige vermuten allerdings, dass der Begriff Midianiter sich nicht auf diesen Stamm beschränkte. Mose fand Zuflucht in Midian, als er vor dem König von Ägypten floh (2Mo 2,15-22).
Den nächsten Hinweis auf die Midianiter finden wir, als sie sich mit Moab verbündeten und Bileam anwarben, Israel zu verfluchen, als es an der Grenze des Landes war. Es waren auch die Midianiter, mit denen Israel Hurerei trieb (4Mo 22,4.7; 25,6-18). Mose wurde aufgefordert, Krieg gegen sie zu führen, und wir lesen, dass die Israeliten alles Männliche töteten, alle ihre Städte und ihre Zeltlager verbrannten und anschließend die Frauen töteten. Bei dieser Gelegenheit wurde auch Bileam getötet (4Mo 31,1-18).
In der Zeit der Richter gab der Herr Israel sieben Jahre lang in die Hand Midians, weil es gegen den Herrn gesündigt hatte. Als es aber in ihrer Unterdrückung zu dem Herrn schrie, erweckte er Gideon, und es fand eine große Schlacht gegen die Midianiter statt, so dass Midian sein „Haupt nicht mehr gegen Israel erhob“. Während der Zeit der Könige wird nichts von ihnen berichtet (4Mo 10,29; Ri 6-8; 1Kön 11,18; Ps 83,9-11; Jes 9,4; 10,26; 60,6; Hab 3,7). (Bibelkommentare).