Behandelter Abschnitt Off 1,13-15
1 | Gleich dem Sohn° des Menschen: Als Sohn des Menschen besitzt und richtet der Herr Jesus das ganze Universum (Ps 8). Gott führt seine Gerichte durch Ihn als Menschen aus (Joh 5,27; Apg 17,31). |
2 | Angetan mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand: Priestergewand; der Hohepriester reinigte z. B. den Leuchter und brachte Räucherwerk dar (2Mo 30,7-8). |
3 | An der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel: Göttliche Herrlichkeit und Gerechtigkeit Christi in seinem Handeln damals auf der Erde, in Zukunft in seinem Handeln als Richter. |
4 | Sein Haupt und seine Haare weiß wie weiße Wolle, wie Schnee: Bild der Reinheit. „Weiß“ kommt 15 x in der Offenbarung vor. Weißes Haar ist außerdem ein Bild der Würde des Alters und der Erhabenheit. |
5 | Seine Augen° wie eine Feuerflamme: Durchdringende Einsicht Christi entsprechend der Heiligkeit Gottes, vor der nichts verborgen ist; Er sieht und richtet alles entsprechend seiner Einsicht (vgl. Ps 11,4). |
6 | Seine Füße gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im Ofen: Symbol der Gerechtigkeit, die der Hitze des Gerichts standhält. Er wurde als Mensch im Feuer des Gerichts erprobt. |
7 | Seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser: sein majestätisches Reden (vgl. Ps 29,3-9 – siebenmal die Stimme des Herrn; siehe auch Ps 93,4). |
8 | Er hat in seiner rechten Hand 7 Sterne°: Die Rechte ist das Bild der Kraft. Die Sterne sind die 7 Engel der 7 Versammlungen (V. 20). Sterne verbreiten himmlisches Licht. |
9 | Aus seinem Mund geht ein scharfes, zweischneidiges Schwert° hervor: Das Gericht entspricht dem Wort Gottes (Heb 4,12; Eph 6,17); das Wort wird die Menschen richten (Joh 12,48; vgl. Off 19,13.15). |
10 | Sein Angesicht° war, wie die Sonne° leuchtet in ihrer Kraft: Höchste Autorität und Herrlichkeit Christi als Richter (Mal 4,2; Mt 17,2; vgl. Off 20,11). |
Und inmitten der Leuchter einen gleich dem Sohn des Menschen , angetan mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel; 14 sein Haupt aber und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme 15 und seine Füße gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im Ofen , und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser; 16 und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Mund ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft:
Persönliche Herrlichkeiten Christi (V. 13–14a) (siehe Aufstellung)
gleich dem Sohn des Menschen
angetan mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand
an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel
sein Haupt und seine Haare weiß wie Wolle, wie Schnee
Relative Herrlichkeiten (V. 14b–15)
5. seine Augen wie eine Feuerflamme
6. seine Füße gleich glänzendem Kupfer ...
7. seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser
Amtliche, öffentliche Herrlichkeit V. 16)
8. Er hat in seiner Hand viele Sterne
9. aus seinem Mund ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert
10. Sein Angesicht war wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft
Gleich dem Sohn des Menschen: bevor Er als der Richter der Welt vorgestellt wird, fällt die Aufmerksamkeit auf seine Beziehung zur Versammlung als das Zeugnis Gottes hier auf der Erde. Als Sohn des Menschen besitzt und richtet Er die Welt (Ps 2-8). Das Gericht beginnt am Haus Gottes (1Pet 4,17). Gott führt seine Gerichte durch den Sohn des Menschen aus (Apg 17,31; Joh 5,27; 12,34-36). Er ist hier weder das Haupt des Leibes noch der Hohepriester, auch nicht der Sachwalter.
Angetan mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand: Das Gewand eines Priesters, der den Leuchter reinigte. Hier nicht das Zeichen der Aktivität, wobei das Gewand mittels eines Gürtels hochgebunden wurde. In Kapitel 19,13 ist es ein in Blut getauchtes Gewand.
Das Gewand bis zu den Füßen, mit dem Er bekleidet war, deutet nicht auf die Tätigkeit der Arbeit, sondern auf ein würdiges priesterliches Gericht hin. „Gold“, wie hier im Gürtel, ist das Symbol der göttlichen Gerechtigkeit; Leinen wird als das erklärt, was heilig ist und den Menschen vorgestellt wird (W. Kelly),
Und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel: Göttliche Herrlichkeit und Gerechtigkeit, wie sie in seinem Wandel auf der Erde zum Ausdruck kam, nun aber auch in seinem Handeln als Richter. Durch die Gerichte wird Gott verherrlicht. Er, der Gott verherrlicht hat, ist allein moralisch befähigt, das Gericht auszuüben.
Sein Haupt aber und seine Haare weiß sie weiße Wolle, wie Schnee: das Bild der Reinheit. „weiß“ kommt 15 x in der Offenbarung vor. Wolle und Schnee sind Symbole der Reinheit (Jes 1,18). Das weiße Haar symbolisiert weiterhin Würde des Alters und Erhabenheit. Er ist der „Alte an Tagen“ (Dan 7,13). Johannes verliert nicht seine göttliche Herrlichkeit aus den Augen.
Und seine Augen wie eine Feuerflamme: Symbol der durchdringenden Heiligkeit, vor der nichts verborgen ist. Völlige Einsicht entsprechend der Heiligkeit Gottes. Er sieht und richtet alles entsprechend dieser Heiligkeit (Ps 11,4).
Und seine Füße gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im Ofen: Symbol der praktischen Gerechtigkeit, die der Hitze des Gerichts standhält. Als Mensch im Feuer erprobt. Vollkommene Standhaftigkeit im Gericht. Das Einzige, was bei der Rotte Korahs übrig blieb, waren die Räucherpfannen, die später an den Altar geschlagen wurden (4Mo 16; 31,22).
Und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser: die unwiderstehliche Majestät seiner Stimme, der sich nichts widersetzen kann. In Psalm finden 29,3‒9 wir sechsmal die Stimme des Herrn (vgl. Ps 93,4).
Die Füße konnten keine Verunreinigung annehmen und sind unbeugsam in ihrer richterlichen Kraft, da sie mit verantwortlichen Menschen Gott gemäß umgehen. „Seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser“ drückt unwiderstehliche Macht und Majestät aus, die sich der Kontrolle der Menschen entzieht. So ist Er persönlich und in Beziehung zu anderen (W. Kelly).