Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm, und er in ihm; und hieran erkennen wir, dass er in uns bleibt, durch den Geist, den er uns gegeben hat: Ohne Gehorsam gibt es keine Gemeinschaft und auch keinen Beweis echter Gotteskindschaft. Wer Ihn kennt, hält auch seine Gebote (2,3–6). Wer ist in Ihm? Gott oder Christus (Joh 14,20)? Wir können in Gott sein, doch allein durch und in Christus. Kein Mensch kann in Gott sein und bleiben, wohl aber durch den Menschen Christus Jesus.
Bleiben ist zuerst einmal der praktische Zustand, dann geht das Bleiben aber über in die fortdauernde Stellung. Ist es nicht normal, wenn beides deckungsgleich ist? Johannes lässt ja gerade häufig den Unterschied zwischen der Stellung und dem Zustand außer Acht. Durch die abstrakte Schreibweise sieht Er sie als eins. Wenn der Gläubige nicht in Ihm bleibt, verliert er für eine Zeit die Gemeinschaft; wenn der Ungläubige nicht in Ihm bleibt, fällt er ab.
Und er in ihm: Die Gegenwart Gottes wird offenbar, dass Er in uns wohnt. So können wir Ihn offenbaren.
Und hieran erkennen wir, dass er in uns bleibt, durch den Geist, den er uns gegeben hat: Er bleibt in uns. Es geht um die Stellung beziehungsweise die Beziehungen. Das erkennen wir durch [ejk] den Geist: aus der Tatsache, dass Er uns seinen Geist gegeben hat, der in uns bleibt in Ewigkeit (Joh 14,16). Hier ist es der Herr Jesus, der uns den Geist gegeben hat. Er hat uns mit Heiligem Geist getauft (1Kor 12,13).
Gottes Wohnen in uns ist eine lehrmäßige Tatsache und trifft auf jeden Gläubigen zu, unser Wohnen in ihm, obwohl es darin eingeschlossen ist, ist mit unserem Zustand verbunden (JND).
In den Versen 23 und 24 berührt der Apostel die christliche Stellung. Er berührt so wenig wie möglich die negative Seite, die er vorher so stark hervorgehoben hatte. In Vers 23 sehen wir das Erkennungszeichen eines Gläubigen par excellence; in Vers 24 das innere Wirken des ewigen Lebens und die Kraft des darauf einwirkenden Geistes Gottes. Wieder die untrennbare Verbindung von Liebe und Gehorsam.