Einleitung
Gilgal ist der Ort, wo das Fleisch ausgezogen wird (mit Christus gestorben). Das Volk musste nicht nur in Gilgal beschnitten werden, sondern nach jedem Kampf dorthin zurückkehren (9,6; 10,9.15.54; 14,6).
Einteilung
Die Könige hören vom Durchzug des Volkes Israel und lassen den Mut sinken (V. 1)
Die Beschneidung in Gilgal, praktische Verwirklichung der Wahrheit des Jordan (V. 2–9)
Das Passah – das Man hört auf, und das Volk isst von dem Ertrag des Landes (V. 10–12)
Der Oberste des Heeres des Herrn (V. 13–15)
Vers 1
Und es geschah, als alle Könige der Amoriter, die diesseits des Jordan im Westen waren, und alle Könige der Kanaaniter, die am Meer waren, hörten, dass der Herr die Wasser des Jordan vor den Kindern Israel ausgetrocknet hatte, bis wir hinübergezogen waren, da zerschmolz ihr Herz, und es war kein Mut mehr in ihnen vor den Kindern Israel: Die Könige sind ein Bild der Mächte in himmlischen Örtern, also von Satan und seinen Dämonen. Sie wissen, dass keine Kraft in ihnen ist gegen solche, die mit Christus gestorben und auferweckt sind (vgl. 5,1 mit 2,9–11). In Kapitel 2 ist keine Rede von den Königen.
Sie wissen, dass es der Herr ist, der den Jordan ausgetrocknet hatte (vgl. 4,24). Satan weiß, dass er vor solchen, die Christi Sieg über den Tod teilen, nichts ausrichten kann. Er ist vor allem dadurch mächtig, dass er die Macht des Todes hat (Heb 2).
Satan hatte auf Christus keinen Einfluss (Mt 4). Er hat auch auf unser neues Leben keinerlei Einfluss, höchstens noch auf unser Fleisch. Doch wenn wir das Fleisch im Tod halten, hat er auch diesen Einfluss nicht mehr.
Wir hätten gedacht: Jetzt an die Schlacht, keine Minute zögern. Gottes Gedanken sind ganz anders: Beschneidung (welche Schwäche ist die Folge! 1. Mose 34,25: zwei Männer ermorden die ganze Stadt), Passah, ungesäuerte Brote (sieben Tage lang!), geröstete Körner, Heeroberster.
Die Beschneidung: Wahre Beschneidung ist (Phil 3,3):
durch den Geist Gottes dienen
sich Christi Jesu rühmen
nicht auf Fleisch vertrauen (Abraham empfängt die Beschneidung nach 1. Mose 16).
Die Beschneidung ist das Ausziehen des Leibes des Fleisches (Kol 2,11). Die Beschneidung des Christus ist die radikale Verurteilung der (= das Gericht über die) Sünde in Christus auf dem Kreuz (2Kor 5,21). Feinde des Kreuzes (Phil 3,18) sind solche, die das Ende des Fleisches, die radikale Verurteilung, nicht anerkennen.
Die vollständige Verurteilung der gefallenen Natur des ersten Adam ist erforderlich. Wir sind nicht mehr vom ersten Menschen, sondern vom zweiten und gehören zur Familie des letzten Adam. „Wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen“ (1Kor 15,48). Wir gehören im Land zu den Himmlischen. Die Beschneidung ist das Ausziehen (Kol 3,5-11: 2,11!) des Fleisches.
Gilgal bedeutet, dass wir das Todesurteil anerkannt haben und daher unsere Glieder töten sollen. Kolosser 3 ist Gottes Erklärung unserer Stellung. Römer 6 ermahnt uns, das im Glauben zu verwirklichen. 2. Korinther 4,10 ist die Verwirklichung im praktischen Leben in dem inneren Menschen (Kol 3,5-17).
Nachdem das Volk im Land ist, muss zuerst das Fleisch an den Platz des Todes, dann das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert werden und das Ernähren von dem Getreide des Landes. Danach Kampf, doch zuvor der Oberste Heerführer. Bevor Gideon Midian errettet, muss der Altar in seinem Haus zerschlagen werden.