Behandelter Abschnitt Jos 4,1-2
Einleitung
Die Steine sind das Hauptthema in diesem Kapitel. Die Steine, die in den Jordan mitgenommen wurden, sind ein Bild vom Volk Gottes, das im Tod Christi sein Ende gefunden hat. Die Steine, die aus dem Jordan mitgenommen wurden, sind ein Bild vom auferstandenen Volk.
Der Jordan befreit von dem, was uns hindert, die himmlischen Dinge zu ergreifen. Er ist nicht nur das Ende des sündigen Fleisches, sondern auch das Ende des natürlichen Menschen. Im Land sollen wir in Neuheit des Lebens wandeln, das wir durch die neue Geburt bekommen haben. Die Sünde in uns muss allerdings beständig durch Selbstgericht verurteilt werden. Das geschah vorbildlich in Gilgal (23x: Jos 4,19.20; 5,9.10; 9,6; 10,6.7.9.15.43; 12,23; 14,6; 15,7). Die Namensgebung dieses Ortes geschah erst in Josua 5,9.
Die jeweils zwölf Steine weisen auf die Gesamtheit und Einheit des Volkes Gottes hin. Im Tod und in der Auferstehung Christi ist das Volk eins. Die himmlischen Segnungen werden im Epheserbrief als gemeinschaftliche Segnungen vorgestellt: Leib Christi, Haus Gottes, Braut Christi.
Die Erinnerung spielt in diesem Kapitel eine wichtige Rolle (V. 6.7.21–24; vgl. 2Mo 12,26). Die Steine erinnern uns daran, dass der Gläubige mit Christus gestorben und auferweckt ist.
„Es geht jetzt nicht um Gericht. Es geht nicht darum, dass Pharao und seine Heere vernichtet werden. Es ist nicht das Handeln mit dem Bösen. Es geht vielmehr um die Macht der Auferstehung Christi, die uns in das einführt, was herrlich und himmlisch ist“ (W. Kelly).
Einteilung
Nach dem Durchzug sollen zwölf Steine zum Gedächtnis mit an Land genommen werden (V. 1–8)
Zwölf Steine sollen in der Mitte des Jordan aufgestellt werden (V. 9)
Die Priester bleiben mit der Lade im Jordan, bis das Volk durch den Jordan gezogen ist (V. 10.11)
Die Krieger der zweieinhalb Stämme ziehen mit und der Herr macht Josua groß (V. 12–14)
Die Wasser des Jordan kehren zurück (V. 15–18)
Das Volk lagert in Gilgal (V. 19–24)
Verse 1.2
Und es geschah, als die ganze Nation vollends über den Jordan gezogen war, da sprach der Herr zu Josua und sagte: 2 Nehmt euch aus dem Volk zwölf Männer, je einen Mann aus einem Stamm: Der Durchzug durch den Jordan ist eine gemeinschaftliche Sache. So sind auch alle Heiligen gesegnet mit jeder geistlichen Segnung“ (Eph 1,3.15; 3,18; 6,18). Jeder, der durch den Jordan gezogen ist, sollte sich bewusst sein, dass es das Teil jedes Gläubigen ist. Die Segnungen sind kein eigenes Verdienst, kein spezielles Vorrecht. Wenn wir etwas durch Gnade tun und sein dürfen, ist es gut, dass wir uns bewusst sind, dass Gott das ganze Volk so sieht. Diese Wahrheit wird in den zwölf Steinen verdeutlicht.
Die zwölf Männer repräsentieren die zwölf Stämme, also das gesamte Volk (vgl. V. 8). Alle Gläubigen sind mit Christus gestorben und auferweckt; leider ist das nicht allen bewusst.