Einleitung
Der Jordan ist ein Bild vom Tod des Herrn Jesus, wie er uns im Johannesevangelium dargestellt wird: nicht unter dem Gericht für die Sünde, sondern als das Ende des natürlichen Menschen hier auf der Erde. Dadurch ist für uns der Zugang zum Bereich der Segnungen geöffnet.
Die Vorbereitungen für den Durchzug durch den Jordan unterschieden sich grundlegend von dem, was wir beim Durchzug des Roten Meeres lesen. Dort hatte das Volk nur der Rettung des Herrn zuzuschauen (2Mo 14,13). Hier finden wir keine Verfolgung des Feindes, sondern Ruhe und geistliches Handeln beim Volk (Gehorsam). Vor dem Roten Meer gab es weder die Bundeslade noch Priester. In Ägypten führte der Herr allein den Kampf, bei der Eroberung des Landes musste das Volk kämpfen, auch wenn Gott die Feinde vertreiben würde (V. 10).
Im Wesentlichen erscheint dort dieselbe allgemeine Wahrheit: Gottes Macht handelt in Gnade und sein Volk tritt in den Tod ein und kommt siegreich daraus hervor (WK).
Hauptpunkte beim Durchzug des Jordan: Nachfolgen der Lade (V. 3), Heiligung (V. 5) und Verherrlichung Josuas (V. 7.8)
Der Durchzug durch den Jordan ist das Werk Gottes in uns. Es ist ein Wunder des Herrn. Es ist nicht unser Verdienst. Wir waren tot in Vergehungen und Sünden. Gott aber hat uns ... als ... wir ... tot waren ... (Eph 2). Wir sind mit Christus lebendig gemacht, mit Ihm auferweckt und sitzen mit Ihm in himmlischen Örtern.
Das ist die Belehrung im Epheserbrief. Der Römerbrief sieht uns lebend in der Sünde und bringt uns durch die Taufe auf den Tod Christi in die Wüste. Philipper und Kolosser kommen Johannes am nächsten. Sie beschreiben die Offenbarung des himmlischen Lebens in der Wüste. Kolosser sieht uns als auferweckt mit Christus, allerdings noch nicht in himmlischen Örtern; wohl geht unser Sinnen dorthin, wo Christus jetzt schon ist (Kap. 3).
Die drei letzten Abschnitte beginnen jeweils damit, dass der HERR zu Josua spricht (3,7.8; 4,2.3; 4,15.16). Dann gibt Josua die entsprechenden Anweisungen an das Volk weiter und folgt die entsprechende Ausführung.
Der Jordan ist daher der Tod und die Auferstehung mit Christus, betrachtet in ihrer geistlichen Kraft, und zwar nicht hinsichtlich der Wirksamkeit der Rechtfertigung für einen Sünder, sondern hinsichtlich des Wechsels der Stellung und des Zustandes in denen, die Teil daran haben, um das Leben in Verbindung mit den himmlischen Örtern zu verwirklichen, in das Christus eingetreten ist. Es ist nicht nur die Mitteilung des Lebens als durch den Sohn gegeben, sondern der Übergang eines moralischen Wesens aus dem einen Zustand in einen anderen, von Ägypten nach Kanaan; das Eintauschen der Wüste gegen etwas anderes. Das Rote Meer und der Jordan fallen unter diesem Aspekt zusammen ... Keine Wüstenerfahrung, wenn sie noch so treu gewesen sein mag, hat irgendetwas direkt mit dem himmlischen Leben zu tun, obwohl die Früchte des Landes Kanaan den Pilger auf dem Weg erquicken mögen (JND).
Einteilung
Die letzten Vorbereitungen für den Durchzug (V. 1–6)
Der Herr will Josua groß machen – die Priester sollen im Jordan stehen bleiben (V.7.8)
Anweisungen für den Durchzug (V. 9–13)
Durchzug durch den Jordan (V. 14–17)
Vers 1
Da machte sich Josua frühmorgens auf, und sie brachen auf von Sittim und kamen an den Jordan, er und alle Kinder Israel; und sie übernachteten dort, ehe sie hinüberzogen: vgl. 6,12: 7,16; 8,10; (1Mo 22,3). Ps 63,1. Josua war ein Mann des Gebets und sicherlich auch des Wortes Gottes (Jos 1,8). Wahrscheinlich gingen die Menschen damals früher zu Bett und standen auch früher auf.
Sie übernachteten: Alles geschieht in Ruhe, mit Überlegung. Hier ist nicht mehr vom Essen die Rede (vgl. 1,11). Paulus aß und trank drei Tage nicht (Apg 9,9).