Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer80 des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen81: Das ist echter Priesterdienst. Er kann dort stattfinden, wo man das Lager verlassen hat. Es gehört zu den großen christlichen Vorrechten. Wir dürfen Gott jetzt an jedem Ort auf der Erde anbeten (Joh 4,23-24). Gibt es ein höheres Vorrecht, als Gott und seinen Sohn anzubeten? Danach verlangt der Vater (vgl. Hos 14,2).
Durch ihn [di= aujtou]: Christus ist der Hohepriester, der unsere Opfer Gott wohlgefällig darbringt (1Pet 2,5; Off 5; 8).
Musik in der Versammlung?:
Das jüdische Lager hatte silberne Trompeten und klingende Zimbeln, zweifellos. Aber was waren sie wert? Im Lager der Christenheit gibt es fraglos prachtvolle Orgeln und Orchester und wunderschöne Chöre. Aber wie steht es um „die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen“? Das ist etwas anderes, aber das allein zählt! (FBH).
Wenn Bach auch wunderbare Kantaten geschrieben hat, so werden doch die Gefühle dabei stark angesprochen. Davon werden auch Ungläubige beeindruckt und verwechseln ihre Gefühle dann mit geistlicher Anbetung. Die Reformation hatte neben vielem Guten doch eine starke irdische Bindung. Christ und Musik – das bleibt ein Spannungsfeld.
80 Eig. Schlachtopfer.↩︎
81 O. segnen, preisen.↩︎