Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit den Ungläubigen {o. Ungehorsamen} um, da sie die Kundschafter in {w. mit} Frieden aufgenommen hatte: Der Glaube Rahabs wandte sie sich von Jericho ab und bekannte sich zum Volk Gottes (Jos 2; 6). Sie war eine heidnische Frau, dazu eine Hure. Sie schloss sich dem Volk Gottes an. Sie sagte: „Ich weiß, dass der Herr euch das Land gegeben hat.“
Wieso konnte das Volk sie aufnehmen? Ihre Tat bewies ihren Glauben: „Ist aber ebenso nicht auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg hinausließ?“ (Jak 2,25). Ein großartiges Beispiel dafür, wie Glaube Werke hervorbringt.
Sie wusste, dass Gott dem Volk das Land gegeben hatte. Diesen Glauben fand Gott bei den meisten seines Volkes nicht. Rahab wagte ihr Leben, indem sie die Kundschafter aufnahm. Ihr Name wird im Geschlechtsregister genannt (Mt 1,5). Sie wurde die Vorfahrin von Boas, Isai und David, und letztlich des Herrn Jesus.
In diesem Anhang geht es nicht mehr um einzelne Glaubenstaten, sondern um Personen aus der Zeit, wo das Volk im Land war, also aus der Zeit der Richter und der Könige. Auch da gab es viele Gelegenheiten, Glauben zu zeigen. Der Schreiber ging so ausführlich auf obige Glaubenshelden ein, weil sie noch nicht im Land waren. Das war auch die Situation der Hebräer, und zwar in zweifacher Hinsicht (irdisch und geistlich).
Gewöhnlich jedoch greift Gott nicht sofort ein, und dann sind Leiden die Folge. Auf die Erwähnung Rahabs folgt in Vers 32 eine Liste von Namen und danach ein weiterer Bericht über den Triumph des Glaubens und dann besonders über die Leiden des Glaubens. Große Scharen von Gläubigen, deren die Welt nicht wert war, sind durch jede nur denkbare Form von Verfolgung und Leiden gegangen. Sie haben sie ertragen und die Befreiung nicht angenommen, die sie hätten erlangen können, wenn sie widerrufen hätten oder Kompromisse eingegangen wären. Der Glaube litt, aber er trug sie hindurch (FBH).