Einleitung

1. Kapitel 8 endete mit den Worten „dem Verschwinden nahe“. Der jüdische Gottesdienst würde bald sein Ende finden.

2. Dieses Kapitel zeigt uns, dass (a) das Gewissen gereinigt wird und (b) dass das Heiligtum gereinigt wird. Wir finden in diesem Kapitel die Wesenszüge von 3. Mose 16 wieder: (a) Opferung des Sündopfers und Besprengung der Bundeslade (Heb 9,12‒ 3Mo 16,15); (b) Sprengung des Blutes auf das gesamte Zelt (Heb 9,23 – 3Mo 16,16); der Ziegenbock Asasel trug die Sünden des Volkes in die Wüste (Heb 9,28 – 3Mo 20‒22).

Einteilung

1. Das irdische Heiligtum und seine Ausstattung (V. 1‒5)

2. Das Heiligtum und das Allerheiligste (V. 6‒10)

3. Christus als Hoherpriester und der Wert seines Blutes (V. 11‒14)

4. Christus als Mittler des neuen Bundes (V. 15‒22)

5. Das einmalige blutige Opfer Christi (V. 23‒28)

Vers 1

Es hatte nun zwar auch der erste Bund Satzungen des Dienstes und das Heiligtum, ein weltliches: Der Dienst und das Heiligtum waren Schatten der kommenden Wirklichkeit. Diese Dinge haben eine großartige Bedeutung, da sie Abbilder himmlischer Dinge sind. Nachdem die geistlichen oder himmlischen Dinge gekommen sind, sind die sie vorbildenden Schatten bedeutungslos. Solange es Nacht ist, leuchtet der Mond schön, geht aber die Sonne auf, verschwindet er oder wird er blass.

Heiligtum, ein weltliches [aJvgion kosmoxovn]: Welt im Sinn von irdischem Heiligtum im Gegensatz zum himmlischen Heiligtum, oder nicht von dieser sichtbaren Schöpfung: „die nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist“ (Heb 9,11). Das Kernstück der Schatten war das Zelt der Zusammenkunft..

Satzungen [dikaiwvmata]: Die Satzungen für den Dienst (latreiva = Gottesdienst) regelten den Dienst für Gott, der in Verbindung mit dem Heiligtum stattfand. Ein wesentlicher Bestandteil waren die Opfer, die Besorgung der Geräte des Heiligtums.