Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle {vgl. Kap. 2,9}, in ihm zu wohnen [plhrwma]: Christus ist der ewige Sohn Gottes. Als Er auf die Erde kam, konnte Gott erstmalig in einem Menschen wohnen (Mt 3). Der dreieine Gott, die Fülle der Gottheit wohnte in ihm. Dieser Vers bezieht sich auf die Zeit, wo der Herr hier auf der Erde lebte. Kapitel 2,9 bezieht sich auf die jetzige Zeit. In beiden Versen 19 und 20 wird Christus als Mensch gesehen. Gott handelt nicht nur in Ihm, sondern wohnt auch in Ihm. Christus ist überaus groß und erhaben. Diese Aussage ist der krönende Abschluss der Aufzählung verschiedener Herrlichkeiten in diesem Abschnitt.
Für die Gnostiker war die Fülle eine Reihe himmlischer Wesen, die aus Gott – als Vater bezeichnet – durch „Ausstrahlung“ entstanden sind (Äonen, Throne, Mächte, Engel usw.). Zu dieser „Fülle“ gehört auch der Mensch, der durch seinen geistlichen Kern zur Gottheit gehört. Die Gnostiker suchten die Fülle in Philosophie, Traditionen, Mystizismus und Askese. Wir haben sie in Christus und sind in Ihm vollendet (eig. erfüllt = plhrovw).