Behandelter Abschnitt 5Mo 3,23-29
Und in jener Zeit flehte ich zu dem Herrn und sprach: 24 Herr, Herr, du hast begonnen, deinem Knecht deine Größe und deine starke Hand zu zeigen! Denn welcher Gott ist im Himmel und auf der Erde, der gleich deinen Werken und deinen Machttaten tun könnte? 25 Lass mich doch hinüberziehen und das gute Land sehen, das jenseits des Jordan ist, dieses gute Gebirge und den Libanon. 26 Aber der Herr war über mich erzürnt um euretwillen und hörte nicht auf mich; und der Herr sprach zu mir: Lass es genug sein; rede mir fortan nicht mehr von dieser Sache! 27 Steige auf den Gipfel des Pisga, und erhebe deine Augen nach Westen und nach Norden und nach Süden und nach Osten, und schau mit deinen Augen; denn du wirst nicht über diesen Jordan gehen. 28 Und gebiete Josua und stärke ihn und befestige ihn; denn er soll vor diesem Volk her hinüberziehen, und er soll ihnen das Land, das du sehen wirst, als Erbe austeilen. – 29 Und wir blieben im Tal, Beth-Peor gegenüber.
Mose hatte sich so sehr gewünscht, das Land betreten zu dürfen. Doch er war untreu (4Mo 20). Hier spricht Mose jedoch nicht über sein eigenes Versagen und die entsprechende Strafe, sondern über seinen Wunsch, in das Land hineinkommen zu dürfen. Hier sehen wir den tieferen Grund. Mose war ein Vorbild dafür, dass ein gestorbener Herr uns nicht ins Land einführen konnte.
Außerdem war der Herr sehr zornig über das Volk (V. 26). Der Grund lag also im Unglauben des Volkes. Hätte das Volk nicht gemurrt und nach Wasser verlangt, wäre Mose nicht in die Lage gekommen, zu sündigen.
Im Blick auf den Sieg über diese beiden Könige sagte er die ergreifenden Worte: „Herr, Herr! du hast begonnen, deinem Knechte deine Größe und deine starke Hand zu zeigen; denn welcher Gott ist im Himmel und auf der Erde, der gleich deinen Werken und gleich deinen Machttaten tun könnte.“ Konnte Gott seinen Plan mit ihm nun nicht doch noch ändern? Offensichtlich hatte er Gott mehrmals darum gebeten. Wenn auch die Ursache für die Sünde Moses beim Volk lag – Mose hatte zweimal auf den Felsen geschlagen, statt zu ihm zu sprechen –, so hatte sein Ungehorsam doch diese Konsequenzen: Gott blieb dabei, dass Mose das Land nicht betreten sollte; allerdings sollte Mose es kurz vor seinem Tod vom Pisga aus sehen (Kap. 34).
Lass mich … das gute Land sehen. Mose verlangte sehr nach dem Land, im Gegensatz zu dem Volk, das das Land verschmähte (4Mo 14,31; Ps 106,24). Mose durfte das Land sehen, dann starb er. So hat der Herr Jesus wegen der vor Ihm liegenden Freude das Kreuz erduldet (Heb 12,2). Nachdem Mose gestorben war, wurde Josua gleichsam auferweckt.