Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten; wer aber für den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten: So verhält es sich auch im Blick auf unser geistliches Leben. An jedem Tag säen wir für die Zukunft und ernten aus der Vergangenheit. Jede Stunde unseres Lebens ist ein Säen und Ernten.
Für das Fleisch zu säen, ist, für das Fleisch und für seine Begierden zu sorgen. Für den Geist säen, ist, dem Geist den Platz einzuräumen, der ihm zukommt und sich für seine Dinge bereitzuhalten (FBH).
Wir brauchen uns also nicht zu wundern, wenn wir die entsprechenden Früchte unseres Säens ernten. Wenn es nicht so wäre, müssten wir uns tatsächlich wundern. Fleisch ist offensichtlich hier das sündige Fleisch mit seinen Begierden (Gal 5,16; 1Joh 2,16).
Wer aber für den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten: Es kann nur derjenige für den Geist säen, der den Geist besitzt, also ein Kind Gottes. Wer den Geist hat, hat auch das ewige Leben (Joh 5,24). Hier wird das ewige Leben nicht als das gesehen, durch das wir leben, sondern als das Leben, das wir leben. Wenn wir die Dinge des Geistes Gottes kultivieren, nehmen wir sie in Besitz und erfreuen uns all der Segnungen, der Beziehungen, der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn, die das Leben – von der praktischen und erfahrungsmäßigen Seite aus betrachtet – ausmachen. Die Früchte, die wir hier ernten, haben Ewigkeitscharakter. Wir säen für die Zukunft.
Das ewige Leben ist hier offensichtlich das, was wir in der Herrlichkeit bekommen werden (WK).
Fragt uns mancher junge Gläubige, nun doch praktisch zu werden und auf den Punkt zu kommen, so sagen wir: Entferne aus deinem Leben die 'harmlosen' Amüsements, die unnützen Leichtfertigkeiten, die Zeit tötenden Beschäftigungen, die nichts zustande bringen und dich irgendwohin leiten. Fülle dein Herz, dein Denken und deine Zeit mit dem Wort Gottes und Gebet, übergebe dich mit ganzem Herzen dem beglückenden Dienst des Herrn Jesus. Über kurze Zeit wird dein Wachstum allen deutlich werden (FBH).
In diesem Vers finden wir auch das positive Gegenstück zu Kapitel 5,16, wo es darum ging, die Begierden des Fleisches nicht zu erfüllen. Das einzige Heilmittel dagegen ist das Säen für den Geist.