Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen {o. Misshandlungen}, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark: An Schwachheiten Wohlgefallen zu haben, setzt geistliches Empfinden voraus. Doch erst diese Schwierigkeiten treiben uns zum Herrn. Wie adelt es einen Diener des Herrn, wenn er an solchen Widerwärtigkeiten Gefallen findet. In Römer 5 hatte er gesagt, dass wir uns der Trübsale rühmen sollen. Hier tut er es selbst.
Schwachheiten [ajsqeneiva]: physische und psychische Schwachheit; Krankheit. Menge: „a) Kraftlosigkeit, Schwäche, geringe Bedeutung; Krankheit. b) Dürftigkeit.“
Schmähungen [uJvbriς]: Gewalttätigkeit, schmachvolle Behandlung, Beschimpfung, Kränkung, Beleidigung, Schmach, Entehrung.
Ohne Frage ist all dies unseren natürlichen Gedanken strikt entgegen. Wir würden die Vorstellung von Macht und Stärke mit jeder Art geistiger und körperlicher Tauglichkeit verbinden. Wir würden sagen: Ich will mich meiner Tüchtigkeit rühmen, damit die Kraft des Christus über mir wohne. Wenn ich gut trainiert und topfit bin, dann bin ich stark. Unsere Gedanken sind jedoch falsch. Der göttliche Weg ist richtig. Wir mögen den Wunsch haben, uns dem Dienst des Herrn zur Verfügung zu stellen, und zu sagen: ,So wie ich bin, jung, stark, und frei ...‘ Paulus musste lernen zu sagen: ,So wie ich bin, alt, zerschlagen, schwach ...‘ Es ist sehr sicher, dass der Herr eine ganze Menge mehr durch Paulus wirkte, als er jemals durch dich oder mich wirken kann (FBH).