Es wird gesät ein natürlicher132 Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib. Wenn es einen natürlichen133 Leib gibt, so gibt es auch einen geistigen: Der natürliche Leib ist ein Leib, der durch die Seele beherrscht wird. Seelisch ist das, was mehr der Seele in ihren mit den menschlichen Sinnen verbundenen Funktionen angepasst ist. Die Seele ist das Lebenselement dieses Leibes, so wie der Geist den neuen Leib charakterisieren wird; das heißt nun nicht, dass der Leib aus Geist bestehen wird, genauso wenig wie unserer jetziger Leib aus Seele besteht.
Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistigen: Die Bedeutung ist hier: So wie es einen natürlichen (irdischen) Leib gibt, so gibt es auch einen zukünftigen (himmlischen) Leib. Das macht der nächste Vers klar. Es gibt also einen an die jetzige Existenz angepassten Leib, und so wird es auch einen Leib geben, der an die zukünftige Existenz angepasst ist.
Geistiger Leib [sw´´´´`ma pneimatikovn]: Das ist dasselbe Wort wie in 1. Korinther 2,15, wo es mit „geistlich“ übersetzt ist. Andere Sprachen kennen die Unterscheidung zwischen geistig und geistlich nicht. Man könnte übersetzen: ein geistlicher Leib. Das bedeutet: Ein durch Christus als lebendig machender Geist geprägter Leib. Das hat nichts mit dem Material zu tun, aus dem der Leib ist. Der Herr Jesus sagte in Lukas 24,39, als sie meinten, dass Er ein Geist sei: „Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Gebein, wie ihr seht, dass ich habe.“ Der Körper des Herrn war aus Materie. Wir können nicht sagen, welcher Art diese Materie ist. Der Herr ist die Quelle unserer künftigen (himmlischen) Leiber (vgl. Röm 8,11). Es ist auch der Geist, der lebendig macht (Joh 6,63). Der neue Leib wird durch den Heiligen Geist bestimmt.
Der Herr Jesus hauchte am Auferstehungstag in die Jünger (Joh 20,19). Dadurch empfingen sie das neue (ewige) Leben. Kraft dieses Lebens und des am Pfingsttag empfangenen Heiligen Geistes empfangen diese Gläubigen einmal den Herrlichkeitsleib bei der Auferstehung (Röm 8,11).
Manchmal hört man den Satz: Der seelische Leib wird von der Seele bestimmt, der geistige Leib vom Geist. Doch was bedeutet das? Der heutige Leib sollte nämlich genauso vom Geist bestimmt werden.
Ein Vergleich zwischen dem natürlichen und dem geistigen Leib: Wenn man ein Weizenkorn betrachtet, würde man nie auf den Gedanken kommen, dass daraus eine wunderbare Weizenähre entstehen könnte (vorausgesetzt, dass wir sie nicht kennten). So kann man sich auch nicht vorstellen, dass aus unserem Leib einmal ein solch wunderbarer Leib entstehen wird. – Wie könnte jemand, der keinen Eichenbaum kennt, sich vorstellen, dass aus einer Eichel ein solcher Baum entstehen kann?
132 O. seelischer.↩︎
133 O. seelischen.↩︎