Der geistliche aber beurteilt alles, er selbst aber wird von niemand beurteilt: Die Korinther sollten die menschliche Weisheit geistlich beurteilen und nicht umgekehrt: Sie wollten Weisheit und Unterscheidungsvermögen aus menschlicher Weisheit beziehen. Ihr werdet selbst aber von niemand beurteilt, d. h., dass die Ungläubigen nicht nur nicht die Wahrheit verstehen, sondern auch nicht den Gläubigen selbst. Die zweite Vershälfte ist in der Christenheit in der Kirchengeschichte sehr missbraucht worden. Dadurch haben Gläubige sich manchmal der Beurteilung durch andere Gläubige entziehen wollen (vgl. 1Kor 5). Das ist natürlich hier nicht gemeint. So sprachen Männer des „geistlichen Standes“. „Niemand“ sind nicht die anderen Christen, sondern die Menschen, die nicht von neuem geborenen sind. Der natürliche Mensch kann sich über den Gläubigen kein Urteil bilden. Der natürliche Mensch versteht nicht nur die geistlichen Dinge nicht, sondern auch nicht die geistlichen Personen.