Denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch: Man denkt unwillkürlich an Moses Fürsprache in 2. Mose 32,32: Er wünschte, aus dem Buch des Lebens gestrichen zu werden, wenn Israel dadurch hätte gerettet werden können. Doch das war nicht möglich. Genauso wenig kann Paulus für das Volk sterben – das hat jemand anderes getan. Christus ist ein Fluch geworden (Gal 3,13). Wie unermesslich groß ist die Liebe Christi zu den Seinen.
Fluch: Zu „Fluch“ siehe 5. Mose 7,26; Josua 7,12; Apostelgeschichte 23,14; 1. Korinther 12,3; 16,22; Galater 1,8-9; zu „entfernt von Christus“ (Mt 7,23; 25,41).
Man kann auch übersetzen: „Hätte ich gewünscht [wenn es möglich wäre]“. Das ist ein sog. imperfectum irrealis wie in Galater 4,20 und Philemon 13. Kelly meint, dass es doch durchaus der Wunsch des Apostels gewesen sein könnte.
Nach dem Fleisch [kataV savrka]: Dieser Ausdruck bezeichnet hier die natürliche Verwandtschaft im Gegensatz zu der geistlichen Verwandtschaft innerhalb der Familie Gottes.