Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, es zu denen redet, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei: Der Jude zweifelte nicht an der Bosheit und dem Götzendienst der Griechen, der Römer und der Heiden. Doch sich selbst sah er in einem völlig anderen Licht. Wenn ihnen nun das Gesetz gegeben war, galten dann die zitierten Stellen nicht gerade für sie? Ja, die Juden waren sogar weitaus schuldiger als die Heiden, weil sie das Wort Gottes kannten.
Es ist bemerkenswert, dass Gott das Gesetz erst gegeben hat, nachdem das Volk gesagt hatte, dass sie alles, was Gott sagen würde, tun wollten (2Mo 19,8). Danach hat Gott das Gesetz der zehn Gebote in 2. Mose gegeben. Kurze Zeit später hat das Volk dann noch zweimal gesagt, dass sie alles tun würden (2Mo 24,3.7). Das Gesetz hat bewiesen, dass der gefallene Mensch weder das Vermögen noch wirklich den Willen hat, die Gebote Gottes zu erfüllen.
Die ganze Welt [paς oJ kovsmoς]: Gott wäre vollkommen gerecht, wenn er die ganze Welt richten würde. Darin würde sich auf vollkommene Weise seine Gerechtigkeit offenbaren, so wie sich die Gerechtigkeit Gottes auf dem Kreuz an Christus erwies. Das ist das erste, was ein Sünder lernen muss. Anders wird er niemals etwas von der Erlösung durch das Blut Christi verstehen. Israel ist dem Fleisch nach genauso unter dem Gericht wie Ägypten. Allein das Blut rettete Israel in der Passahnacht. Die Ungerechtigkeit des Menschen erweist Gottes Gerechtigkeit.
Jeder Mund wurde gestopft; der Jude durch seine eigenen Aussprüche, so wie der Heide durch seine offensichtlichen Gräuel, wie bereits gesehen. Die ganze Welt war vor Gott schuldig (W. Kelly).