Viel, in jeder Hinsicht. Denn zuerst einmal sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden: Was Paulus im vorhergehenden Abschnitt gesagt hat, muss in den Ohren eines Juden sehr anstößig geklungen haben. Für ihn war das eine Missachtung dessen, was Gott im Judentum gegeben hatte. Was Gott gegeben hatte, war sehr gut. Viel, in jeder Hinsicht. Was Gott gibt, ist immer ein Segen, erhöht aber zugleich die Verantwortung der Empfänger.
Die Aussprüche Gottes [taV lovgia tou` Qeou`]: Der erste und größte Segen war die Tatsache, dass der Jude das Wort Gottes besaß. Die ganze Bibel ist von Juden geschrieben (außer dem Lukasevangelium und der Apostelgeschichte). Doch es ist nur dann ein Segen, wenn man danach handelt. Heutzutage hat diesen „äußeren Vorteil“ das Christentum. Heute haben wir nicht nur das Alte Testament, sondern sogar auch das Neue Testament.
Anvertraut: Es ist und bleibt das Wort Gottes. Gott erwartet von Menschen, dass sie treu damit umgehen. Tun sie es nicht, gereicht es ihnen zum Verderben. Die Juden bildeten sich auf Gottes Wort viel ein, lebten jedoch nicht danach. Das Wort machte ihren bösen Zustand offenbar (V. 1–19). Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde (V. 20). Die Erkenntnis der Sünde ist nur dann ein Segen, wenn darauf die Annahme des Evangeliums folgt.