Behandelter Abschnitt Röm 2,28-29
Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch ist die äußerliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung; 29 sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht von Menschen, sondern von Gott ist: Damit schließt sich der Kreis zu Vers 17. Paulus macht es den Juden streitig, dass sie sich überhaupt Juden nennen können. Damit bekommt der Begriff Jude eine neue Bedeutung: Es ist der wiedergeborene Mensch, der innerlich beschnitten ist (Kol 2,11).
Beschneidung des Herzens: Ein Jude konnte wiedergeben, was die Schriften über irgendeine Sache sagte, und er rühmte sich der Beschneidung, die ihm auch tatsächlich äußerlich einen bevorrechtigten Platz gab. In derselben Weise rühmen sich Menschen manchmal ihrer Taufe und sogar der Tatsache, dass sie Brot brechen. Doch wenn nicht moralische Übereinstimmung mit diesen Dingen besteht, haben sie für Gott keinen Wert. Es ist nicht so, dass die äußeren Dinge für Gott unwichtig sind, doch damit sie vor Gott Wert haben, müssen sie aus dem Inneren hervorfließen. Im Herrn Jesus floss alles aus dem hervor, was in ihm war (vgl. 5Mo 10,16; 30,6; 3Mo 26,41; Jer 4,4.9; Hes 44,7.9).
Dessen Lob … von Gott ist: Der Jude (von „Juda“ = Er werde gepriesen, gelobt) sollte Gott loben. Der wahre Jude wird in der Umkehrung dieses Gedankens von Gott gelobt. Wie viel Wert legten die Juden auf das Lob von Menschen (Mt 6). Wer im Geist lebt, braucht kein Lob von Menschen zu erwarten, im Gegenteil (vgl. Mt 16,23). Doch Gottes Lob ist gewiss. Gibt es uneigennütziges Menschenlob?