Behandelter Abschnitt Röm 2,17-18
V17–29 Die Anklage gegen die Juden
Kap. 1: Das Zeugnis der Schöpfung – auf Missachtung dieses Zeugnisses antwortet Gott mit Gericht.
Kap. 2: Es gab Menschen, die eine Kenntnis von Gut und Böse hatten.
a) 2,1–16: die Heiden durch das Gewissen und
b) 2,17–3,20 die Juden durch das Gesetz.
Doch auch diese Kenntnis, ob relativ durch das Gewissen oder absolut durch das Gesetz, brachte die Heiden allgemein gesprochen nicht dazu, Gott die Ehre zu geben, sondern andere zu verurteilen. Diese Kenntnis brachte den Juden allerdings dazu, auf den Heiden herabzusehen.
Nachdem in Kapitel 2,16 von dem Verborgenen die Rede war, beginnt der Geist Gottes, sich mit den Menschen zu beschäftigen, die Gott am nächsten standen. Paulus hatte sich in Kapitel 1 mit den Barbaren beschäftigt, zu Beginn von Kapitel 2 mit den Griechen. Beide sind ohne Entschuldigung. Nun geht er über zu dem Juden.
Der Jude besaß nicht nur
das Zeugnis der Schöpfung und
das natürliche Gewissen, sondern auch
das Gesetz, das ihm die Kenntnis Gottes und seines Willen verschaffte.
Es ist nicht schön, sich so mit dem Verderben des Menschen in Römer 1-3 zu beschäftigen, aber es ist eine unbedingte Voraussetzung, um die richtige Bedeutung der Rechtfertigung zu verstehen.
Wenn du aber Jude genannt wirst und dich auf das Gesetz stützt und dich Gottes rühmst 18 und den Willen kennst und das Vorzüglichere unterscheidest, da du aus dem Gesetz unterrichtet bist: Der Name Juda bedeutet: Er werde gepriesen. Vers 28 macht klar, warum es hier „genannt“ heißt: Der wahre Jude ist der, der von Herzen bekehrt ist.
Auf das Gesetz stützt: oder verlassen; im Sinn von „selbstzufrieden darauf ausruhen“. Der Jude machte den entscheidenden Fehler, dass er sich etwas auf das Gesetz einbildete. Er rühmte sich, durch das Gesetz unterrichtet zu sein.
Er stützte sich auf das Gesetz (orthodoxes Festhalten am Wort; Mich 3,11; 2Kön 5,18; 7,2.17).
Er rühmte sich Gottes (ohne Ihn zu kennen).
Er kannte den Willen Gottes.
Er unterschied das Vorzüglichere.