Die nun zerstreut waren durch die Bedrängnis, die wegen Stephanus entstanden war, zogen hindurch bis nach Phönizien und Zypern und Antiochien und redeten zu niemand das Wort als nur zu Juden: Dieser Vers nimmt den Faden von Kapitel 8,4 wieder auf. Dadurch ist der Abschnitt Kapitel 8,4–11,18 ein Einschub: Er zeigt, wie die Samariter und die Heiden in die Versammlung Gottes integriert wurden. Gott griff auf besondere Weise bei Philippus und bei Petrus ein, dass die „äußere Integration“ problemlos verlief. Die „innere Integration“ fand dadurch statt, dass Gott die Gläubigen mit dem Heiligen Geist versiegelte. – Was wir jetzt finden, zeigt uns, wie Gott die Voraussetzungen dafür schaffte, dass Paulus von Antiochien aus seine Missionsreisen startete.
Die Zerstreuten zogen nach Norden. Zuerst nach Phönizien, dem Küstenstreifen am Mittelmeer im heutigen Libanon (Tyrus und Sidon). Auch zogen sie zur Insel Zypern und nach Antiochien, in der Nähe der heutigen Grenze zwischen der Türkei und Syrien, nicht weit von Aleppo entfernt.
Antiochien: Hauptstadt der römischen Kolonie Syrien, 300 v. Chr. gegründet. Eine Stadt mit wahrscheinlich 500 000 Bewohnern, davon zehn Prozent Juden.
Antiocheia (oder Antiochien, Antiochia, Antioch) am Orontes (heute: Antakya) liegt in der heutigen Türkei. Die Stadt wurde 300 v. Chr. gegründet durch Seleukos I. Nikator, der sie zur Residenz der Seleukiden machte. 64 v. Chr. wurde sie Hauptstadt der römischen Provinz Syrien. Sie blieb bis in die ausgehende Spätantike eine der größten und bedeutendsten Städte des Imperium Romanum. Nach mehreren Verwüstungen durch Naturkatastrophen und der Plünderung im Jahre 540 durch die Sassaniden, verfiel die Stadt zusehends. Im Mittelalter hatte ihre Bedeutung bereits stark abgenommen (https://imperium-romanum.info/wiki/index.php/Antiochia).
Zu Juden allein: Dort verkündigten sie das Wort nur Juden. Sie wussten noch nicht, dass das Evangelium auch für die Heiden bestimmt war, ja, für die gesamte Welt.