Und ein gewisser Mann, der von seiner Mutter Leib an lahm war, wurde getragen, den sie täglich an die Pforte des Tempels setzten, die „die Schöne“ genannt wird, damit er von denen, die in den Tempel hineingingen, ein Almosen erbitte: Kapitel 4 erwähnt, dass der Mann etwa vierzig Jahre alt war oder älter (V. 22). Der Mann hätte keinen Priesterdienst tun können (3Mo 21,18). David hasste die Lahmen (2Sam 5,8). Darin war David kein Vorbild von dem großen Sohn Davids. Der Herr liebte diesen Mann und wollte ihn durch Petrus heilen und erretten. Zugleich war das ein Zeichen dafür, dass es auch noch Gnade für Israel gab.
Gott tat ein großartiges Wunder und Zeichen durch die Apostel. Der Mann ist ein Beispiel dafür, dass das ganze Volk, ebenfalls lahm, nicht die Wege Gottes gehen konnte. Doch Gott kann heilen (vgl. 2Sam 9). Der Tempel und die Pforte mochten noch so schön sein – zum Betteln waren sie gut, doch Heilung gab es dort nicht. Die Heilung musste von einer anderen Stelle kommen. Heute geschehen angebliche Heilungen oft unter Begleitung großer Spendenaufrufe. Hier zeigt sich ein völlig anderes Bild. Der Kranke erwartete nicht einmal Heilung.
Heute sind viele ernste Christen sehr damit beschäftigt, Silber und Gold zur Unterstützung des Werkes des Herrn zusammenzubringen, doch die Kraft dieses Namens bleibt größtenteils ungenutzt. Das ist zu unserer Beschämung (F. B. Hole).
Ein Almosen erbitte: Wir bitten Gott um Silber, und Er gibt uns Gold (Luther). So erbat der Lahme eine finanzielle Unterstützung, doch er bekam eine großartige Heilung und Errettung. Wir gehen davon aus, dass dieser Mann auch das Evangelium angenommen hat und fortan ein Anbeter des wahren Gottes wurde. Auch wir wussten nicht, als wir uns bekehrten, wie reich Gott uns beschenken würde. Und staunen wir nicht täglich umso mehr, wie hoch wir begnadigt sind?