Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet {d. h. jeden Menschen ins Licht stellt}: Gott erweist sich an jedem Menschen, nicht nur an einem Volk. Die „Erleuchtung“ bewirkt zweierlei: Der Mensch erkennt seine Sünde und wendet sich zu Gott oder aber wendet sich ab.
Das wahrhaftige Licht: Christus ist das wahrhaftige Licht (1,9), das wahrhaftige Brot (6,32), der wahrhaftige Weinstock (15,1). Er ist auch der wahrhaftige Zeuge (Off 3,14), ein Zeuge errettet (Spr 14,25). Der wahrhaftige Gott (1Thes 1,9; Joh 17,3), der Vater sucht wahrhaftige Anbeter (Joh 4,23). Wir sollen hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen (Heb 10,22).
Jeden Menschen erleuchtet: Das Licht machte die Bosheit des menschlichen Herzens offenbar.2 Das Licht ist aber nicht kalt, sondern warm. Gott erleuchtet in seiner Liebe jeden Menschen.
2 Marcel Haldenwang schreibt (Mail vom 22.06.2014): Übrigens gibt Nagel in seinem Buch „Das letzte Wort“ zu, dass er darauf achten müsse, sich bei seiner wissenschaftlichen Tätigkeit nicht von atheistischen Vorurteilen leiten zu lassen. Gegen Ende dieses Buches beschreibt er seine Angst vor der Religion: „Dabei rede ich aus Erfahrung, denn ich selbst bin dieser Angst in hohem Maße ausgesetzt: Ich will, dass der Atheismus wahr ist, und es bereitet mir Unbehagen, dass einige der intelligentesten und am besten unterrichteten Menschen, die ich kenne, im religiösen Sinne gläubig sind. Es ist nicht nur so, dass ich nicht an Gott glaube und natürlich hoffe, mit meiner Ansicht Recht zu behalten, sondern eigentlich geht es um meine Hoffnung, es möge keinen Gott geben! Ich will, dass es keinen Gott gibt; ich will nicht, dass das Universum so beschaffen ist.“↩︎