Und hinten zu seinen Füßen stehend und weinend, fing sie an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes und küsste seine Füße und salbte sie mit dem Salböl: Die Frau hatte den Herrn Jesus als den erkannt, der ihr helfen konnte. Warum weinte sie? Über ihre Sünden? Sie weinte zu den Füßen dessen, der ebenfalls öfter weinte: Er vermischte seinen Trank mit Tränen (Ps 102,9). Er hat auch über die Herzenshärte der Pharisäer geweint.
Zu seinen Füßen: Mehrere Male finden wir Menschen in diesem Evangelium zu seinen Füßen – insgesamt fünfmal:
hier die Sünderin (Lk 7)
ein Besessener (Lk 8)
Jairus (Lk 8)
Maria (Lk 10)
der aussätzige Samariter (Lk 17)
Der Platz zu seinen Füßen ist immer ein Platz der Demut.
Benetzen: Hätte Simon ihr Wasser gereicht, hätte sie die Füße des Herrn damit gewaschen, so benetzte sie sie mit ihren Tränen. Sie hat sicher sehr viel geweint, so dass die Füße nass wurden und sie diese abtrocknen musste. Schließlich salbte sie seine Füße mit dem Salböl. All das zeigt, dass sie ihre Sünden bekannt hatte, sonst wäre sie nicht zum Herrn gekommen. Sie gehörte zu denen, die weinten, als sie die Klagelieder hörte (V. 32). Bis zum Schluss wusste sie nicht, dass ihre Sünden vergeben waren.
Drei Dinge sind für die Sünderin kennzeichnend:
sie weint = sie hat sich als Sünderin erkannt und weint über ihre Sünden.
sie küsst die Füße Jesu = sie zeigt ihre Liebe und Zuneigung zum Herrn.
sie salbt die Füße des Herrn = sie bringt Ihm Ehrerbietung entgegen, die in Anbetung münden wird.