Behandelter Abschnitt Mk 12,41-44
Und [Jesus] setzte sich dem Schatzkasten gegenüber und sah zu, wie die Volksmenge Geld {eig. Kupfer} in den Schatzkasten legt; und viele Reiche legten viel ein. 42Und eine arme Witwe kam und legte zwei Scherflein ein, das ist ein Pfennig. 43Und er rief seine Jünger herzu und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten eingelegt haben. 44 Denn alle haben von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrem Mangel, alles, was sie hatte, eingelegt, ihren ganzen Lebensunterhalt: Abschließend in diesem Kapitel behandelt der Herr das Verhältnis der Menschen zum Geld. In den Reichen sehen wir ein Bild der selbstsüchtigen, stolzen Führer. Sie suchen für sich selbst falschen Gewinn. Sie fühlen sich nicht als eine Witwe (Jes 47,8).
Die vielen Gaben der Reichen sind weniger wert in den Augen Gottes, als die äußerst kleine Gabe dieser armen Witwe. Gott weiß diese Dinge wertzuschätzen. Sie hat alles gegeben, was sie hatte. Und genau das wird der Herr Jesus in einigen Tagen tun.
Wir können in der Witwe ein Bild des treuen Überrest sehen, der die richtigen Empfingen für Gott hat, und zwar in der Mitte eines gottlosen Volkes, das sich anschickt den großen Diener ans Kreuz zu bringen. Sie hatte nicht viel Einsicht, aber Liebe zu Gott. Vielleicht finanzierte sie das Geld das Judas bekam oder womit der Tempel unterhalten wurde. Hier haben wir ein schönes Beispiel davon, wie Gott das Herz sieht. Es ist möglich auf dem Boden von Philadelphia zu stehen, aber nicht das Herz dieser armen Witwe zu haben.
Wahre Witwenschaft ist ein schönes Kennzeichen (Tim 5). Diese Witwe war treu inmitten eines Systems. Dieses System macht äußerlich einen gewaltigen Eindruck; siehe wie beeindruckt die Jünger von der Herrlichkeit des Tempels waren, obwohl er nicht der originale Tempel Salomos war. Auch heute ist Babylon eine gewaltige eindrucksvolle Stadt (Off 17), mit prächtigen Kirchgebäuden.
Ein Pfennig: Nach heutigem Geld vielleicht eine Mark, so viel, dass man ein Brot kaufen konnte. Der Lebensunterhalt für einen Tag. Maria gab ein Jahresgehalt (€ 30 000). Für den Herrn war es dasselbe. Die Witwe hat 100 Prozent gegeben.