Behandelter Abschnitt Mk 12,
Einleitung
In den Kapiteln 11–13 können wir den Herrn Jesus unter verschiedenen Gesichtspunkten sehen. Bis jetzt war Er der treue Diener inmitten des Volkes. Jetzt lässt Gott Ihm ein Zeugnis durch die Menschen geben:
König (Kap. 11,1–26)
Priester (Kap. 11,27–12,44)
Prophet (13,1–37)
Trotzdem unterweist Er weiterhin als der Diener seine Jünger und bereitet sie auf ihren zukünftigen Dienst vor.
Viele Abschnitte sind hier ähnlich wie in Matthäus. Der Herr lehrt die verschiedenen Gruppen im Tempel. Bei der Auseinandersetzung mit der jeweiligen Gruppe macht Er Grundsätze klar, die auch für uns sehr wichtig sind. Der letzte Abschnitt von Kapitel 11 gehört eigentlich schon zu Kapitel 12. Zweimal ergreift Er die Initiative, sonst sind es seine Feinde, die zu Ihm kommen.
Einteilung
Von den bösen Weingärtnern (V. 1–12)
Die Frage nach der Steuer (V. 13–17)
Die Frage nach der Auferstehung (V. 18–27)
Die Frage nach dem höchsten Gebot (V. 28–34)
Die Frage nach dem Sohn Davids (V. 35–37)
Warnung vor den Schriftgelehrten (V. 38–40)
Das Scherflein der Witwe (V. 41–44)
Vers 1
Und er fing an, in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und setzte einen Zaun darum und grub einen Keltertrog und baute einen Turm; und er verpachtete ihn an Weingärtner {eig. Ackerbauern (so auch später)} und reiste außer Landes: Der Weinberg (Jes 5,1-7) und der Weinstock (Ps 80) sind in der Bibel öfter ein Bild von Israel. Gott erwartete gute Früchte, die Frucht der Gerechtigkeit, Gehorsam gegenüber Gott. Gott hat alles an Israel getan. Er hat ihnen das Gesetz gegeben, sie bewacht, ins Land gebracht, ihnen Richter, Könige und Propheten gegeben. Nun erwartete Er Wein, an dem Er sich erfreuen konnte.
Zaun – Keltertrog – Turm: Gott hatte alles getan. Er hatte das Gesetz gegeben, damit das Volk nach seinen Geboten wandeln konnte. Er hatte Vorkehrungen für die Weiterverarbeitung der Frucht vorgesehen: den Keltertrog (Priesterschaft?). Er hatte auch einen Turm gebaut = Israel als Zeugnis für alle Völker.