Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn [Pontius] Pilatus, dem Statthalter: Die Juden fällten zwar den Urteilsspruch, doch sie durften ihn nicht ausführen. Als die Römer im Jahr 6 n. Chr. ein Gesetz erließen, dass den Juden verbot, die Todesstrafe auszuführen, riefen sie: „Das Zepter ist von Juda gewichen und der Messias ist nicht gekommen.“ In Wirklichkeit lebte der Messias bereits in ihrer Mitte.
Statthalter: Matthäus gebraucht diesen Ausdruck sehr häufig in diesem Kapitel. Die Juden standen unter fremder Herrschaft und verwarfen ihren König. Auffallend ist in diesem Zusammenhang, dass Matthäus öfter von Christus – dem gesalbten König – schreibt (26,68; 27,17.22). Pilatus selbst nennt den Herrn Christus. Vielleicht residierte Pilatus normalerweise in Cäsarea und kam nur zu besonderen Gelegenheiten wie jetzt zum Passahfest nach Jerusalem.