Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmt, esst; dies ist mein Leib: Wir finden hier nicht die Einrichtung des Abendmahls für die Versammlung (das finden wir in Lukas 22 und 1. Korinther 11), sondern hier beziehen sich die Verse auf den König, der im Begriff steht, zu sterben, und auf Israel (den künftigen Überrest Israels). Das Feiern des Passahs und das Feiern des Abendmahls stehen in engem Zusammenhang miteinander. Es betrifft seine Jünger. Die Passahfeier war ein Gedächtnis des Passahlamms, das beim Auszug aus Ägypten geschlachtet wurde, wodurch Gott die Sünde des Volkes vergeben konnte. Der Engel des Verderbens ging vorüber und wandte das Gericht ab. Beim Passahmahl liegt die ganze Aufmerksamkeit auf der Sündenvergebung und den bitteren Kräutern. Das Abendmahl ist ein Gedächtnis an die Person, an das Lamm; und das führt uns zur Anbetung.
Der Übergang vom Passah zum Abendmahl ist der Übergang vom Gesetz zur Gnade, vom Sabbat zum Sonntag, vom Judentum zum Christentum. Allerdings hat das Passah für uns auch eine geistliche Bedeutung.
Segnete: Hier steht nicht, dass der Herr Jesus das Brot segnete, sondern dass Er für das Brot lobpries und dankte. Die Danksagung richtet sich an Gott, nicht an das Brot.
Nehmt, esst: Hier geht es nicht um das Geben, sondern um das Nehmen. Wir nehmen das Brot. In Lukas 22 heißt es: „Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird“. Die Bedeutung ist hier, dass der gebrochene Leib, der gestorbene Heiland, als König seines Volkes den Jüngern Volk völlig zur Verfügung steht: Sie brauchen nur zu nehmen und zu essen. Das bedeutet auch: Wenn ihr wirklich meine Jünger sein und mir nachfolgen wollt, so müsst ihr meinen Tod auf euch anwenden, annehmen. Hier in Matthäus bedeutet es, dass das, was ich zu mir nehme, Gestalt in mir bekommt. Gesunde Nahrung führt zur Gesundheit. Das höchste Ziel eines Jüngers ist es, wie sein Meister zu werden (Mt 10,25). In Markus ist es ähnlich wie in Matthäus.
In Lukas ist das Essen ein Bild der Gemeinschaft. Lukas ist die Einleitung zu den Schriften des Paulus. Darum schließt die Beschreibung des Abendmahls in 1. Korinther 11 am nächsten an Lukas an.