Und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, jedem nach seiner eigenen Fähigkeit; und sogleich {and. verbinden „sogleich“ mit V. 16} reiste er außer Landes: Hier wird ein deutlicher Unterschied zwischen der (den) Gabe(n) des Herrn (Talenten) und der natürlichen Begabungen (o. Fähigkeit) des Dieners gemacht. Die natürliche Fähigkeit hat ein Mensch vor seiner Bekehrung. Bei der Bekehrung bekommt er durch den Heiligen Geist eine geistliche Gnadengabe. Erst diese Gabe befähigt ihn zu einem geistlichen Dienst. Die Talente gibt der Herr nur seinen Knechten. So ist der Herr der Geber der Gaben in Epheser 4.
In Lukas bekommen alle gleich viel Talente und alle denselben Lohn. Hier in Matthäus bekommen sie eine unterschiedliche Anzahl von Talenten und auch unterschiedlichen Lohn. In Lukas geht es um die Treue der Knechte, hier geht es um die Souveränität des Gebers. In Lukas geht es um alles, was uns anvertraut worden ist. Da haben alle Gläubigen dieselben Segnungen. In Matthäus geht es um spezielle Begabungen, nicht zu verwechseln mit natürlichen Gaben.
Wenn jemand keine Gabe hat, seine Gedanken deutlich auszudrücken, bekommt er sicher keine Lehregabe. Wenn andererseits jemand eine Redegabe hat, bedeutet das noch nicht, dass er ein Lehrer in der Versammlung ist, denn dazu brauchte er eine geistliche Gnadengabe (1Kor 12).