Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, der an den Weg gesät ist: Der Heilige Geist hat hier immer noch besonders die Juden im Blickfeld (vgl. Lk 8, wo es um das Wort Gottes geht, dem geglaubt wird). Hier geht es um das Verständnis und die Voraussetzungen, die dazu erforderlich sind: nämlich die neue Geburt. Nichts hindert geistliches Verständnis so sehr wie religiöse Vorurteile oder Traditionen. Die jüdische Religion hatte ihr geistliches Verständnis verfinstert.
Dieses Wort vom Reich ist nun auf den Tod und die Auferstehung Christi gegründet.
Nicht versteht: vgl. 2. Korinther 4,3. Der Gott der Welt hat den Sinn der Ungläubigen verblendet, so dass sie das Evangelium nicht aufnehmen können.
Der Böse: Die Vögel aus Vers 4 sind ein Bild des Bösen. Die erste Feindschaft gegen das Evangelium entsteht von Seiten Satans. Die Welt liegt im Bösen, und darum befindet sich auch das Reich der Himmel in einer bösen Welt. Drei Dinge befinden sich in Feindschaft zu Christus: die Welt, das Fleisch und der Teufel. Diese drei sind miteinander verbunden.
Was in sein Herz gesät war: Der ausgestreute Same bewirkt keinerlei Einsicht, keine Gefühle und kann auch das Gewissen nicht aufwecken, so dass der Mensch sich vor Gott erkennt.
Dies ist es: Hier wird der Same mit dem Hörer identifiziert. Dieser ist es, bei dem das Wort dieselbe Wirkung hat wie bei dem an den Weg gesäten Samen. Der Sinn ist natürlich auch ohne diese Formulierung deutlich.