Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden werden vergeben: Die Freunde kommen mit ihrer Not zu Jesus. Sie bringen einen Gelähmten.
Als er ihren Glauben sah: Umso erfrischender ist es zu sehen, wie diese vier Männer im Glauben einen Gelähmten auf einem Bett zum Herrn bringen. Sowohl diese Männer als auch der Kranke haben Glauben an den Herrn Jesus. Unmittelbar spricht der Herr den Gelähmten als Kind Abrahams an und spricht Ihm die Vergebung der Sünden zu. Zum Glauben bekennt der Herr Jesus sich.
Sei guten Mutes [qavrsei]: Siebenmal kommt in der Schrift der Ausdruck „Sei guten Mutes“ vor. Hier zum ersten Mal in Verbindung mit der Vergebung der Sünden (Mt 9,2; 14,27; Mk 6,50; 10,49; Joh 16,33; Apg 23,11). Sechsmal spricht der auf der Erde lebende Herr diese Worte, einmal als der verherrlichte Herr.
Sünden: Das ist das dritte Mal, dass in diesem Evangelium von Sünde die Rede ist (1,21; 3,6). Das eigentliche Problem dieses Mannes sind seine Sünden. Der Herr packt das Problem bei der Wurzel an. Krankheit ist eine Folge der Sünde, nicht umgekehrt. Gäbe es keine Sünde in der Welt, gäbe es auch keine Krankheit. Gott hatte dem Volk nach dem Durchzug durch das Rote Meer verheißen, sie von allen Krankheiten zu heilen und keine der Krankheiten auf sie zu legen, die Er auf Ägypten gelegt hatte, wenn sie gehorsam wären (2Mo 15,26). Krankheit unter dem Volk Gottes ist eine Folge des Ungehorsams. Andererseits warnt der Herr davor, jede Krankheit als Folge persönlicher Sünde zu sehen (Lk 13,3.5; Joh 9,3). In diesem Fall war die Krankheit möglicherweise eine Folge persönlicher Sünde, wie man aus dem Zusammenhang entnehmen kann.
Deine Sünden sind vergeben: Was ist das für eine Botschaft in diesem Evangelium. Das erste Mal hören wir, dass einem Menschen die Sünden vergeben werden. Natürlich im Vorgriff auf das Werk auf Golgatha. Hier ist ein Mensch, der einem anderen Menschen die Sünden vergibt.