Warum lässt du mich Unheil sehen, und schaust Mühsal an? Und Verwüstung und Gewalttat sind vor mir, und Streit entsteht, und Hader erhebt sich: Der Fehler Habakuks ist seine Ichbezogenheit: „mich ... mir.“ Er hat er ein Problem mit dem Handeln Gottes: „Warum“1. Denkt Habakuk an den Ausspruch Bileams, dass Gott keine Ungerechtigkeit und kein Unrecht unter dem Volk sieht.2 Wir müssen lernen, dass Gott seinen Zeitplan hat und alles auf das Ende hinstrebt (2,3). Einmal wird deutlich werden, dass Gott vollkommen gnädig und vollkommen barmherzig ist, aber auch das Böse richten muss. Und Er war voll innigen Mitgefühls und barmherzig zu den Seinen (Jak 5,11).
Und schaust Mühsal an: FN: d. h. ohne einzugreifen! Das ist der Vorwurf. Gott geht so mit Habakuk um, dass dieser am Ende zu einem Anbeter wird.
1 Warum? und: Wie lange“, das sind die Fragen, womit Gläubige sich gequält haben. In Psalm 13,1 fragt David 4 x „bis wann“. Hiob fragte Gott 9 x „warum“ und erhielt keine einziges Mal eine Antwort von Gott.↩︎
2 Hab 3,1: Why dost thou shew <07200> (8686) me iniquity <0205>, and cause me to behold <05027> (8686) grievance <05999>? – 4. Mose 23,21: He hath not beheld <05027> (8689) iniquity <0205> in Jacob <03290>, neither hath he seen <07200> (8804) perverseness <05999> in Israel <03478>.↩︎