Seine Häupter richten für Geschenke und seine Priester lehren für Lohn, und seine Propheten wahrsagen für Geld; und sie stützen sich auf den Herrn und sagen: Ist nicht der Herr in unserer Mitte? Kein Unglück wird über uns kommen: Die Rechtsprechung geschah nicht nach Grundsätzen des Rechts, sondern nach Bestehungsgeschenken. Die Priester lehrten das für Lohn statt umsonst (vgl. 3Mo 10,11; 5Mo 17,11; 33,10); außerdem lehrten sie das, was das Volk oder die Richter hören wollten. So auch die Propheten. Das öffentliche und religiöse Leben war völlig korrumpiert.
Und sie stützen sich auf den Herrn: Äußerlich beriefen sie sich auf Gott. Sie meinten, dass kein Gericht käme, solange Gott in ihrer Mitte wohnte. Das Gegenteil war der Fall: Weil Gott in ihrer Mitte wohnte, deshalb würde Er richten. Wie schrecklich ist es, sich auf die Gegenwart Gottes in der Mitte zu berufen, obwohl Gott im Begriff steht, Gericht zu üben.