Und ich sollte mich Ninives, die große Stadt, nicht erbarmen, in welcher mehr als 120 000 Menschen sind, die nicht zu unterscheiden wissen zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh: Erbarmt Gott sich besonders dieser Stadt wegen der noch nicht verantwortlichen Kinder? Gott gibt Jona Gelegenheit, einmal die Dinge aus Gottes Sicht zu sehen. Ist Jona daran interessiert, die Dinge zu sehen, wie Gott sie sieht? Bin ich daran interessiert? Gott will die gesamte Schöpfung erhalten (vgl. Jes 11,6-10). Wo brauchen wir Korrektur?
Und eine Menge Vieh: Damit endet das Buch. Vieh ist in unseren Augen vielleicht recht unbedeutend, jedenfalls im Vergleich zum Menschen. Wie sieht Gott die Dinge? Er erbarmt sich der Tiere. Ohne seinen Willen fällt kein Sperling vom Dach. Der Fluch wird im Friedensreich von der Erde weggenommen werden. Die Schöpfung wird von dem Fluch befreit werden; sie wird sich an der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes erfreuen (Röm 8).
Gott hat in diesem Buch das letzte Wort. Das ist ein schöner Abschluss. Hat Jona gelernt was Hiob ausgesprochen hat: „Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet, und ich will nicht mehr antworten, und zweimal, und ich will es nicht mehr tun“ (Hiob 39,34-35). Der Herr hat das falsche Handeln Jonas im Neuen Testament mit keinem Wort erwähnt.
Das also ist das Buch Jona. Ich kann nicht umhin zu denken, dass, soweit es geht, dass es kein lehrreicheres Buch in der Bibel für die Seele gibt, was das Handeln und die Haushaltungen Gottes mit dem Menschen und der Schöpfung betrifft (?).
Schluss: Die Gnade Gottes ist unbegreiflich groß. Auch wir sollten uns immer wieder davor niederbeugen. Hätten wir Gott jemals so kennengelernt, wenn die Sünde nicht in die Welt gekommen wäre? Gott kannte alle die Menschen in Ninive persönlich, und das bereits ihr ganzes Leben. Gott kennt auch heute alle Menschen, alle Völker, alle Rassen, alle Kulturen. Es ist seine Schöpfung. Er liebt alle Menschen und möchte alle retten.
Zusammenfassung Kapitel 4
Dieses Kapitel ist ein Anhang: Der Diener und Gott.
Jonas Unwille und Herzenshärte sind ebenfalls unbegreiflich, oder?
Hat Jona nichts aus Kapitel 2 gelernt? – Jona hat nicht gründlich aufgeräumt.
Wer tut das schon bei seiner Bekehrung?
Wer zornig ist, sollte besser nicht beten.
Sechsmal sagt Jona ich – Jona hat weder die Gesinnung Christi noch Moses.
Elia hat das Volk ebenfalls einmal angeklagt.
Wer den Blick für die Gnade verliert, verliert auch die Hoffnung.
Sterben zu wollen ist nie gut – wohl die Bereitschaft dazu (Phil 1).
Jona geht aus der Stadt heraus – wartet er auf das Gericht?
Gott lehrt Jona durch die Natur (Kap. 2) – die Hütte reichte nicht für den Schatten – nun der Baum.
Hatte Jona Gott nicht als den Gott des Himmels und der Erde bekannt?
Jonas Stimmung ist abhängig von den Umständen.
Jona dreht sich um sich selbst; das ist seine Krankheit.
Die Gnade triumphiert – sogar über die niedere Schöpfung: die Tiere.