Indem er spricht: Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt; darum werde ich alle eure Ungerechtigkeiten an euch heimsuchen: Wegen seiner Vorrangstellung wird das Volk besonders gerichtet: „Jedem aber, dem viel gegeben ist – viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern“ (Lk 12,48).
Nur euch habe ich ... erkannt: Der Herr hat den Menschen in seinem innersten Wesen erkannt, und zwar gepaart mit göttlicher Liebe. Gott ist eine enge Verbindung mit dem Volk eingegangen! Israel wird einmal ein hervorragendes Gefäß der Gnade werden, wenn es wiederhergestellt ist. Das Volk ist die irdische Braut (siehe das Hohelied). Ähnliches gilt für uns als die himmlische Braut, aber in einem viel tieferen Sinn.
Eure Ungerechtigkeiten an euch heimsuchen: Weil das Volk dem Herrn so nahe war, musste Er es züchtigen. Drei Beispiele dafür sind das Darbringen fremden Feuers durch die beiden ältesten Söhne Aarons (3Mo 10). Dann fängt das Gericht bei den alten Männern an (Hes 9). Später lesen wir, dass das Gericht beim Haus Gottes anfängt (1Pet 4,17).
Ich hörte einmal eine Geschichte von einem Polizisten (sie ereignete sich in einer früheren Zeit, denn heute würde das so nicht mehr geschehen). Er sah eine Gruppe von Jungen, die miteinander kämpften und auf der Straße Purzelbäume machten. Er ging auf sie zu, und als sie ihn sahen, rannten alle weg. Doch der Polizist lief besonders einem hinterher. Als er ihn eingeholt hatte, schlug er ihn. Die Leute, die diesem Schauspiel zusahen, sagten: „Ja, das ist doch gemein. Warum haben sie gerade diesen Jungen ergriffen, alle haben doch mitgemacht?“ ‒ „Ja“, sagte er, „aber der eine ist mein Sohn“ (WJO).