Einleitung
Aus dem Heiligtum, der Gegenwart Gottes kommt ein Fluss zum Segen für die gesamte Erde. So entsprang einmal ein Fluss dem Paradies, der zu vier Flüssen wurde. Hier ist es ein Fluss, der zu zwei Flüssen wird.
Einteilung
Der Doppelfluss aus dem Heiligtum (V. 1‒12)
Die Grenzen des Landes (V. 13‒20)
Die Verteilung des Landes an die zwölf Stämme (V. 21‒23)
Vers 1
Und er führte mich zurück zur Tür des Hauses; und siehe, Wasser flossen unter der Schwelle des Hauses hervor nach Osten, denn die Vorderseite des Hauses lag nach Osten; und die Wasser flossen herab von unten, von der rechten Seite des Hauses her, südlich vom Altar: Es ist Christus (40,3; vgl. Dan 10,5-6; Off 1,15), der auch heute die Seinen führt (V. 1.2.2.6), und zwar durch den Heiligen Geist.
Zurück zu der Tür des Hauses: Zu dieser Zeit ist der Tempel errichtet, die Herrlichkeit des Herrn zurückgekehrt.
Wasser flossen ... hervor: Hesekiel steht vor dem Tempel mit dem Gesicht nach Osten. Rechts hinter ihm kommt ein kleiner Bach aus dem Heiligtum und fließt Richtung Osten südlich am Brandopferaltar vorbei.
Unter der Schwelle des Hauses: „Schwelle“ ist wörtlich „Schulter“. Der Ursprung dieses Wasser ist Er, auf dessen Schulter die Herrschaft dieses neuen Reiches ruhen wird (Jes 9,6). Es kommt hervor aus der unmittelbaren Gegenwart Gottes, „aus dem Heiligtum hervor“ (V. 12). „Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes“ (Ps 84,10).
Herab von unten: Die Wasser kommen von unten und fließen trotzdem herab. Können wir darin einen Hinweis auf das Kreuz sehen, den Tiefpunkt der Leiden Christi? Er stieg in die tiefsten Tiefen hinab. Das ist der Ausgangspunkt für alle Segnungen, die uns durch das Kreuz geschenkt sind. Blut und Wasser flossen aus der Seite des Herrn herab (Joh 19,34). Sie nehmen Sünde und Unreinheit weg (Sach 13,1).
Südlich vom Altar: Auch der Altar ist ein Bild vom Herrn Jesus am Kreuz. Dort wurden die Teile der Opfer geräuchert, die zum lieblichen Geruch für Gott sind. Dieser Altar weist hin auf die völlige Gunst, in der unser Herr in der Auferstehungskraft vor dem Angesicht seines Gottes und Vaters lebt, und zwar in Verbindung mit dem Wohlgefallen während seiner vollkommenen Hingabe als Brandopfer. In dieser Gunst erscheint der Opfernde nun vor Gott.