Einleitung
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Dieses Kapitel scheint auf den ersten Blick trocken zu sein. In Wirklichkeit ist er sehr aufschlussreich. Was trocken ist, ist der Bereich des Menschen, der unter die Einflusssphäre der Sünde gekommen ist. Dort gilt: „Eitelkeiten der Eitelkeiten“.
Einteilung
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Die Landabgabe für den heiligen Bezirk; die Landanteile der Stadt und des Fürsten (V. 1‒8)
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Die Pflicht des Fürsten, für Gerechtigkeit zu sorgen (V. 9‒12)
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Die Abgaben für den Fürsten und dessen Opfertiere (V. 13‒17)
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Die Feste und die Opfer (V. 18‒25)
Die Aufteilung des Landes finden wir ausführlich in Kapitel 48,8–22.
Vers 1
Und wenn ihr das Land als Erbteil verlosen werdet, sollt ihr für den Herrn ein Hebopfer heben, als Heiliges vom Land: die Länge 25 000 Ruten lang und die Breite 10 000; dies soll heilig sein in seiner ganzen Grenze ringsum: Hier ergibt sich zuerst einmal ein scheinbarer Widerspruch: In Kapitel 48 finden wir genaue Angaben, wie die Aufteilung des Landes unter die verschiedenen Stämme geschehen wird. Wie kann dann hier von verlosen die Rede sein? Es hat hier wohl die Bedeutung von „einteilen, ein Los zuwerfen“. Vergleiche Psalm 16: „Der Herr ist das Teil meines Erbes und meines Bechers; du erhältst mein Los. Die Mess-Schnüre sind mir gefallen in lieblichen Örtern; ja, ein schönes Erbteil ist mir geworden“ (V. 5.6). Paulus wusste nicht, was er „erwählen“ sollte; er hatte Lust abzuscheiden, aber auch noch zu bleiben.
Der Herr Jesus wird Israel ein Erbteil erwählen, nachdem Er die Feinde seines Volkes zerschlagen hat. Danach wird Er wieder zum Himmel zurückkehren (Ps 47,4-5).
Für den Herrn ein Hebopfer: Der Herr erwählt nicht nur für sein Volk ein Erbteil, sondern bekommt in diesem Erbteil das erste und beste Teil. Das wird Ihm als Hebopfer gegeben! Es gibt viele Dinge, die wir mit unseren Herzen „heben“ (= dem Herrn geben) können. Für Paulus war es nicht die Frage, was für ihn gut wäre, zu bleiben oder zum Herrn zu gehen, sondern was für den Herrn das Beste wäre: Wollte der Herr ihn bei sich haben oder wollte Er, dass Paulus ihm hier auf der Erde dienen würde?
Fünfundzwanzigtausend: Die Zahl 25 bedeutet im Hebräischen „Erlösung“; die Zahl „tausend“ bedeutet „volles Maß“. Es ist die Fülle der Erlösung, wenn wir dem Herrn ein Hebopfer geben. Es ist herrlich ein Erbteil zu erlangen, doch es geht weit darüber hinaus, dem Herrn ein Erbteil zu geben: „welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist“ (Eph 1,18).
Die Breite zehntausend: Vgl. zu „Zehntausend“ JND und Kapitel 48,10. Wenn Tausend das volle Maß ist, geht über zehntausend nichts mehr hinaus. Im Altertum war das die höchste Zahleinheit. Bei Homer bedeutete sie „unzählbar“ (vgl. Off 5,11; 9,16). Das ist ein Reichtum, dem nichts mehr hinzugefügt werden kann. So schreibt Paulus: „Ich habe aber alles empfangen und habe Überfluss; ich bin erfüllt“ (Phil 4,18).