Behandelter Abschnitt Jer 19,1-2
Einleitung
Zeitliche Einordnung: 1.‒4. Jahr Jojakims (608–605).
Jeremia soll zweimal weissagen, im Tophet und im Vorhof des Hauses des Herrn.
Einteilung
Der zerbrochene Krug und eine Gerichtsbotschaft im Tal Hinnom (V. 1–15)
Kurzbeschreibung
Jeremia soll einen Krug kaufen und mit den Ältesten des Volkes und den Priestern in das Tal des Sohnes Hinnoms gehen. Dort soll er Gericht ankündigen. Die Sünden sind: Götzendienst, Blutvergießen, Kinderopfer (V. 1–5).
Dieser Ort soll nicht mehr „Tophet“ (= Gräuelstätte) oder „Tal des Sohnes Hinnoms“ heißen, sondern soll „Würgetal“ genannt werden. – Das Gericht ist unausweichlich. Eltern werden das Fleisch ihrer Kinder essen (V. 6–9).
Nun soll Jeremia den Krug zerschmettern. – Der Ort wird zu einer Begräbnisstätte wegen des Götzendienstes, insbesondere der Anbetung des Heeres des Himmels (V. 10–13).
Jeremia kommt zurück und weissagt im Vorhof des Hauses Gottes (V. 14.15).
Verse 1.2
So sprach der Herr: Geh und kaufe einen irdenen Töpferkrug, und nimm mit dir von den Ältesten des Volkes und von den Ältesten der Priester; 2 und geh hinaus in das Tal des Sohnes Hinnoms, das vor dem Eingang des Tores Charsut liegt, und rufe dort die Worte aus, die ich zu dir reden werde: Der irdene Krug ist ein Symbol für die Zerbrechlichkeit und die Vergänglichkeit. Jeremia soll von den Ältesten des Volkes und der Priester solche mitnehmen, die Zeugen des Geschehens werden sollen.
Das Tal des Sohnes Hinnom: Dieses Tal wird oft
einfach nur das „Tal Hinnoms“ genannt. Wer waren Hinnom und sein Söhne
(Jos 15,8; 18,16; Neh 11,30)? Das Tal verlief von Osten nach Westen,
südlich von Jerusalem und trägt nun obigen Namen. Das Tal war ein
Verbrennungsort für den Müll Jerusalems. An manchen Stellen, so wird
angenommen, am östlichen Ende, wurden Kinder durch das Feuer falschen
Göttern dargebracht (Jer 7,31-32: 32,35). Um das zu verhindern,
verunreinigte Josias das Tophet in diesem Tal (2Kön 23,10;
Des Tores Charsut: Charsut ist das Scherbentor. Das Hinnom-Tal lag südlich von Jerusalem – heute: Wadi el-Rababi. Hier lag das Tophet, wo Kinder verbrannt wurden (Jos 15,8; 18,16; 2Kön 23,10; 2Chr 28,3; Jer 7,32). Das erinnert also ganz besonders an eine der schrecklichsten Formen des Götzendienstes.