Deine Worte waren vorhanden, und ich habe sie gegessen, und deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens; denn ich bin nach deinem Namen genannt, Herr, Gott der Heerscharen: In all dieser Not finden wir ein herrliches Kleinod in diesem sonst traurigen Buch. Jeremia sagt wunderbare Dinge über das Wort Gottes, das sein Trost ist.
Es ist bemerkenswert, dass hier das Wort und der Name eng verknüpft werden. Das erinnert an die Worte des Herrn Jesus an die Versammlung in Philadelphia:
Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand zu schließen vermag; denn du hast eine kleine Kraft, und du hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet (Off 3,8).
Deine Worte waren vorhanden: Es sind die Worte, die aus dem Mund des Herrn hervorgegangen sind. Es sind die Worte, von denen der Gläubige lebt (vgl. Hiob 23,12). David preist in Psalm 119 den großen Wert des Wortes Gottes (V. 3.97.113.119.128.163). Es sind die Worte die uns von der Entstehung der Erde, des Menschen und des Weltalls berichten. Es sind die Worte, die uns erretten. Es sind die Worte, die uns über die Zukunft informieren. Es sind die Worte, mit denen der dreieine Gott sich uns gegenüber offenbart hat. ‒ Diese Worte hat Jeremia gegessen. Sie waren ihm zur Wonne und zur Freude seines Herzens. Diese Worte können viele Kinder Gottes Jeremia nachsprechen (siehe dazu Apg 20,32; 2Pet 1,19-21).14
Als ich mich bekehrte, empfahl man mir, die Bibel zu lesen. Ich habe sie zehn Jahre lang gelesen und hielt sie für ein sehr schönes Buch. Ich habe es sehr genossen. Ich las sie weitere zehn Jahre, und ich hielt sie für ein wunderbares Buch – sie spricht meine Seele an. Ich las sie zehn weitere Jahre lang, und ich hielt sie für ein wunderbares Buch, das meine Seele erregt. Ich las sie zehn weitere Jahre lang, und ich hielt sie für das wertvollste Buch der Welt. Es war Speise und Trank für mich. Jetzt lese ich es seit vierzig Jahren, und jedes Mal, wenn ich es aufschlage, bin ich von Entzücken und Erstaunen über seine Schönheit und Tiefe erfüllt (H. A. Ironside).
Und ich habe sie gegessen: Das Wort Gottes ist Brot für den inneren, geistlichen Menschen. Gott hat uns eine reiche Kornkammer in seinem Wort gegeben. Es liegt an uns, uns davon zu ernähren. Dort gibt es feine Kuchen und sehr gutes Brot. Das ist das Brot des Lebens (Joh 6).
Denn ich bin nach deinem Namen genannt: von hebräisch ירמיהו (Yirməyāhū, Jirmejahu) bzw. ירמיה (Yirməyā(h), Jirmeja) (deutsch: „Gott erhöht“). Obwohl Jeremia oft nicht erhört wurde, hat Gott ihn dennoch zuletzt erhört. Er kannte seinen Knecht, Er stand zu seinem Knecht und Er hat seinen Knecht in den vierzig Jahren seines Dienstes gebraucht und gestärkt.
Herr, Gott der Heerscharen: Dieser Name drückt die Erhabenheit Gottes und seine Macht über die gesamte Engelwelt und die Sternenwelt aus. Alles steht Ihm zur Verfügung; Er ist der große Kriegsmann. Dieser Name kommt sehr häufig im ersten Buch Samuel vor, des Mannes, der nach Mose der große Prophet im Volk Israel war. Dieser Mann war zugleich ein großer Beter.
14 Ich erinnere mich, dass der berühmte Bischof Horsley vor einigen Jahren einige gute Bemerkungen über genau diese Sache machte. Er hatte ein starkes Gespür für den bevorstehenden Verfall der Christenheit und er wagte zu denken, dass, wenn die Dinge, die Gott unter seinem Volk gewirkt hat, vollständig in die Hände von Menschen ohne seine Furcht geraten, Gott in den Herzen seines Volkes ein solches Empfinden für den Wert seines Wortes wecken würde, das sie zu einem Grad von Einsicht bringen würde, der im vorherigen Zustand der Kirche unbekannt war (W. Kelly).↩︎