Behandelter Abschnitt Jer 1,1-2
1. Einleitung
Könige von Juda während der letzten hundert Jahre vor der Wegführung
Jahre | Regierungszeit/Ereignis | Regierungszeit |
697–642 | Manasse | 55 Jahre |
642–640 | Amon | 2 Jahre |
640–609 | Josia (622 fand die große Passafeier statt) | 31 Jahre |
609 | Joahas | 3 Monate |
609–598 | Jojakim (Eljakim) | 11 Jahre |
598–597 | Jojakin (Jekonja) | 100 Tage |
597–586 | Zedekia | 11 Jahre |
586 | Endgültige Eroberung Jerusalems | |
627–586 | Wirken des Propheten Jeremia |
2. Kurzübersicht
Einführung: Die Erwählung Jeremias und sein Auftrag (1)
Jeremias öffentlicher Dienst (2–10)
Jeremias persönliche Erfahrungen (11–19)
Prophezeiungen über die zivilen und religiösen Führer Judas (20–23)
Prophezeiungen über die Vernichtung Jerusalems und die babylonische Gefangenschaft (24–29)
Prophezeiungen über die Wiederherstellung Israels in den letzten Tagen (30–33)
Historische Begebenheiten (34–45)
Prophezeiungen über die heidnischen Nationen (46–51)
Schluss: Der Fall Jerusalems (52)
3. Hauptpunkte in diesem Buch
In Jesaja geht es hauptsächlich um Gottes Ratschlüsse bezüglich der Erde, in Jeremia finden wir im Wesentlichen Zeugnisse, die sich an das Gewissen der Israeliten richten (obwohl auch viele Dinge bezüglich der Nationen berichtet werden, doch mit dem Zweck, das Gewissen der Kinder Juda zu erreichen).
Gott wollte nicht mehr auf Gebete für Israel hören.
Die Erweckung unter Josia war sehr eindrucksvoll, doch Jeremia erlebte mit, wie die folgenden Könige den Abfall vorantrieben. Unter Josia gab es diese großartige Erweckung. Sie war jedoch größtenteils eine äußere Reformation, sehr zur Trauer Jeremias. Jeremias Aufgabe und Bemühungen richteten sich darauf, dass ein inneres Werk der Gewissen stattfände.
Jeremia liebte das Volk, darum trauerte er sehr über das Gericht. Er sprang in die Bresche, indem er für das Volk betete, doch alles war vergeblich. Das Volk verwarf den Herrn, es lehnte Ihn ab.
Jeremia kündigte Gnade für den Fall der Buße an und wusste zugleich, dass das Volk nicht umkehren würde.
Trotz alles Widerstands und aller Verfolgung erfüllte er treu seinen Dienst.
Wie anders verhielt sich der Herr Jesus. Bei ihm findet man kaum Klagen; wenn Er klagte, tat Er das vor Gott. Er bedauerte niemals den Tag seiner Geburt oder wünschte zu sterben. Den Menschen gegenüber übte Er Gnade und Barmherzigkeit.
„Von allen Propheten haben wir keinen, der so sehr seine eigenen Gefühle analysierte, seine eigenen Gedanken, seine eigenen Wege, seinen eigenen Geist. ... Daher ist Jeremia der Einzige, der uns das Buch der Klagelieder gibt. ... Ich denke, dass sein Stil für die Seele des Gläubigen sehr lehrreich ist“ (W. Kelly).
„Daher gab dieser Zustand des Volkes Anlass zu dem doppelten Charakter von Jeremias Prophezeiung. Sie hatten einen äußeren Schein und ein Bekenntnis, einen großen Schein des Guten, ein wenig wirkliches Gutes unter der Oberfläche mit viel äußerer Show. Ihr Zustand war nicht genau so, wie er an dem Feigenbaum gezeigt wurde, der unter den Fluch des Herrn kam – reichlich Blätter und keine Früchte. Zu Jeremias Zeiten war der nationale Zustand sehr ähnlich, wie er selbst sagte (Jer 24). Es gab einige gute Feigen, und die guten Feigen waren sehr gut; aber es gab sehr viele böse Feigen, und die bösen Feigen waren sehr böse. Diesen moralischen Charakter werden wir also in diesem Buch finden“ (W. Kelly).
Zeitgenössische Propheten waren: Zephanja, Habakuk, Hesekiel und Obadja.
Eine Gegenüberstellung zwischen Jeremia und Christus:1
Jeremia / Christus | |
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1 | Jeremia hat seinen Dienst kurz vor der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier ausgeführt, der Herr Jesus kurz vor der Zerstörung Jerusalems durch die Römer. |
2 | Beide haben gegen den Tempel gesprochen und Gericht darüber angekündigt. |
3 | Beide wurden vom Volk Juda verworfen, verlacht, verspottet und gefangengenommen. |
4 | Beide haben die Botschaft mit vielen Gleichnissen untermauert. |
5 | Von beiden lesen wir, dass sie Knecht des Herrn genannt werden. |
6 | Beide übten ihren Dienst in Israel aus, doch sie hatten auch eine Botschaft für die Nationen (vgl. Jer 46-51) |
7 | Beide haben sich für das Volk Gottes eingesetzt, Jeremia hat die Sünden Judas und Jerusalem bekannt und für Wiederherstellung gebetet. Der Herr Jesus hat die Sünden Judas und Jerusalems getragen, so dass es künftig Wiederherstellung geben wird. |
4. Einteilung des gesamten Buches2
Ordnung | Kapitel | Inhalt |
1. | 1–39 | Reden und Erlebnisse Jeremias bis zur Zerstörung Jerusalems |
1.1. | 1 | Überschrift − Die Berufung des Propheten (1) |
1.1.1. | 1,1–3 | Einleitung |
1.1.2. | 1,4–19 | Jeremias Berufung und Weihe zum Propheten |
1.2. | 2–29 | Mahnungen und Gerichtsankündigungen an das Volk |
1.2.1. | 2–6 | Gerichtsankündigungen hauptsächlich aus der Zeit des Königs Josia |
1.2.1.1. | 2,1–3,5 | Die Liebe und Treue des Herrn − Israels Untreue und Götzendienst |
1.2.1.2. | 3,6–6,30 | Juda bleibt unbußfertig |
1.2.2. | 7–10 | Drohreden aus dem Anfang der Regierung Jojakims − Die Nutzlosigkeit, auf den Tempel und den Opferdienst zu vertrauen − Der Weg zur Sicherheit und zum Leben |
1.2.3. | 11–13 | Reden aus der Zeit Jojakims, als der Einbruch des babylonischen Heeres drohte − Judas Untreue gegenüber den Verpflichtungen des Bundes |
1.2.4. | 14–17 | Ankündigung schwerer Leiden und des Gerichts über Juda (Trockenzeiten) − Zurechtweisung des verzagenden Propheten |
1.2.5. | 18–26 | Gerichtsankündigungen und Urteilsdrohungen − Jeremias persönliche Leidenserfahrungen |
1.2.5.1. | 18–20 | Die Bilder von (a) dem Töpfer und dem Ton und (b) dem irdenen Krug |
1.2.5.2. | 21–24 | Die Hirten und die Führer der Nationen |
1.2.5.3. | 25 | Das Gericht über Juda und die Nationen |
1.2.5.4. | 26 | Anfeindungen gegen Jeremia wegen der Gerichtsandrohungen − Der Prophet Urija wird ermordet |
1.2.6. | 27–29 | Jeremia im Kampf gegen die falschen Propheten − Das Joch Babylons über Juda und die Nachbarvölker |
1.3. | 30–33 | Reden des Trostes bezüglich der zukünftigen Errettung |
1.3.1. | 30; 31 | Israels zukünftige Befreiung und herrliche Zukunft − der neue Bund |
1.3.2. | 32 | Jeremias Ackerkauf in Anatot als Symbol der Wiederherstellung Judas nach der Gefangenschaft, sein Gebet und die Antwort Gottes |
1.3.3. | 33 | Weitere Prophezeiungen über die Wiederherstellung und herrliche Zukunft des Volkes |
1.4. | 34–39 | Ereignisse und Weissagungen aus der Zeit vor der Zerstörung Jerusalems |
1.4.1. | 34,1–7 | Ankündigung des Schicksals Zedekias |
1.4.2. | 34,8–22 | Strafrede Jeremias und Strafandrohung Gottes wegen des an drei freigelassenen hebräischen Sklaven in Jerusalem begangenen Treuebruchs |
1.4.3. | 35 | Der Gehorsam der Rekabiter im Gegensatz zu dem Ungehorsam Judas |
1.4.4. | 36 | Jeremias Reden werden niedergeschrieben und im Tempel gelesen |
1.4.5. | 37–39 | Jeremias Erfahrungen und Aussprüche während der Belagerung und Einnahme Jerusalems |
1.4.5.1. | 37 | Ankündigungen bezüglich der Einnahme der Stadt |
1.4.5.2. | 38 | Jeremia in der Grube − Ein letztes Gespräch mit dem König |
1.4.5.3. | 39 | Die Einnahme Jerusalems − Das Schicksal Zedekias und Jeremias − Trostbotschaft an Ebedmelech |
2. | 40–52 | Ereignisse und Weissagungen nach der Zerstörung Jerusalems |
2.1. | 40–45 | Geschicke Jeremias und seiner Volksgenossen in der verwüsteten Heimat und in Ägypten |
2.1.1. | 40,1–6 | Jeremias Freilassung aus der babylonischen Gefangenschaft und Rückkehr zum Statthalter Gedalja |
2.1.2. | 40,7–41,18 | Gedalja als Statthalter in der neugegründeten jüdischen Niederlassung Mizpa − dessen Ermordung durch Ismael und ihre Folgen |
2.1.3. | 42,1–43,7 | Der Überrest zieht trotz Jeremias Warnung nach Ägypten |
2.1.4. | 43.8–13 | Jeremia kündigt in Tachpanches in Ägypten die baldige Unterwerfung Ägyptens durch Nebukadnezar an |
2.1.5. | 44 | Jeremias letzter Kampf gegen die Abgötterei des Volkes in Ägypten |
2.1.6. | 45 | Jeremias Verheißung an Baruch |
2.2. | 46–51 | Weissagungen über die heidnischen Nationen |
2.2.1. | 46 | Über Ägypten |
2.2.2. | 47 | Über die Philister |
2.2.3. | 48 | Über Moab |
2.2.4. | 49 | Über Amon, Edom, Damaskus, Kedar, Hazor, Elam |
2.2.5. | 50–51 | Über Babylon |
2.3. | 52 | Anhang: Bericht über die Zerstörung Jerusalems sowie über die Wegführung der Gefangenen − Das Schicksal Zedekias und des Volkes − Die Begnadigung Jekonjas (Kapitel stammt nicht von Jeremia) |
5. Versuch einer chronologischen Reihenfolge3
Die Regierung des Josia (641 bis 610) | ||
629 v. Chr. | Kapitel 1 | Jeremias Berufung |
Kapitel 2–6 | Ermahnungen an Juda und Benjamin | |
Regierung des Joahas (Schallum) B.C. 610 – nichts Besonderes in dieser kurzen Regierung der drei Monate, siehe jedoch Kapitel 22,10–12 | ||
Regierung des Jojakim (610 bis 599) | ||
610 | Kapitel 26 | Verhaftung und Freispruch |
607 (?) | Kapitel 35 | Die Rekabiter |
607 | Kapitel 36 | Die Schriftrolle verbrannt |
607 | Kapitel 45 | Das Wort an Baruch |
607 | Kapitel 25 | Siebzig Jahre des Dienstes vorhergesagt |
607 | Kapitel 46,1–12 | Gericht am Pharao |
605 | Kapitel 18–19 | Der Töpfer und der Ton |
605 | Kapitel 20 | Jeremias erste Gefangennahme |
602 | Kapitel 13 | Der leinene Gürtel |
602 | Kapitel 14 | Die Familie |
601 | Kapitel 15–17 | Die Gefangenschaft vorhergesagt |
600 (?) | Kapitel 7–10 | Gerichte vorhergesagt |
600 | Kapitel 11,12 | Ermahnungen |
600 | Kapitel 47–49 | Gegen die Nationen |
Die Regierung des Jojakin oder Konja (Jekonja) 599 | ||
599 | Kapitel 22–23 | Untreue Hirten |
Die Regierung des Zedekiah (599–588) | ||
599 | Kapitel 29 | Ein Brief an die ersten Weggeführten |
599 | Kapitel 24 | Die guten und die schlechten Feigen |
598 (?) | Kapitel 30–31 | Die Rückkehr prophezeit |
595 | Kapitel 27 | Fesseln und Jochstäbe |
Kapitel 28 | Auseinandersetzung mit Hananja | |
Kapitel 50–51 | Der Untergang Babylons | |
591 | Kapitel 34 | Der gebrochene Bund |
590 | Kapitel 33 | Christus ist der Zweig |
589 | Kapitel 21 | Zedekias Befragung |
589 | Kapitel 37 | Jeremias zweite Gefangennahme |
589 | Kapitel 38 | Gespräch mit Zedekia |
589 | Kapitel 32 | Der Kauf eines Feldes |
588 | Kapitel 39 | Der Fall Jerusalems |
588 | Kapitel 52 | Historischer Anhang |
588 | Kapitel 40– 41 | Gedalja und Ismael |
588 | Kapitel 43–44 | Ein Überrest in Ägypten |
587 | Kapitel 46,13–28 | Das Gericht an Ägypten |
587 | Die Klagelieder |
6. Unterteilung der Schriften Jeremias in moralischer Ordnung4
Zum Vergleich geben wir auch die moralische Ordnung an, wie wir sie in unseren Bibeln haben. Der geistlich Gesinnte wird leicht erkennen, dass es sich hier nicht um eine rein menschliche Zusammenstellung verstreuter Fragmente handelt, sondern um eine göttliche Anordnung nach Themen, die an die Stelle der bloßen Chronologie tritt:
Abteilung | Inhalt | Kapitel |
1 | Der Ruf zur Umkehr und seine Ablehnung | 1–24 |
2 | Die Gerichte, die durch Nebukadrezar kommen | 25–29 |
3 | Künftige Wiederherstellung und Segen | 30–31 |
4 | Die persönliche Geschichte des Propheten und die letzte Prüfung Judas | 32–38 |
5 | Das vollzogene Gericht und der verschonte Überrest | 39–45 |
6 | Die Prophezeiungen über die Völker | 46–51 |
7 | Der historische Bericht über den Fall Jerusalems | 52 |
7. Israel als böses Geschlecht
Das Ende dieses Zeitalters und der Beginn des nächsten unter dem Messias und dem neuen Bund sind nahe. Aber ernst warnt der Heiland, dass „dieses Geschlecht“, dieses Christus ablehnende Volk in Israel, nicht vergehen wird, bis alle diese Dinge erfüllt sind!
Die Vorstellung, dass alles in der vergangenen Belagerung Jerusalems erfüllt wurde, die auf einem engen und unbiblischen Sinn dieser Stelle beruht, kommt daher, dass man nicht hört, was der Herr zu den Jüngern sagt. Mit dem Begriff „Generation“ in einer Genealogie (wie in Mt 1) oder dort, wo es der Zusammenhang erfordert (wie in Lk 1,50), ist zweifellos eine Lebenszeit gemeint: aber wo wird er so in den prophetischen Schriften – den Psalmen und so weiter – verwendet? Die Bedeutung ist hier eher moralisch als chronologisch, wie zum Beispiel in Psalm 12,7: „Du, Herr, wirst sie bewahren, wirst sie behüten vor diesem Geschlecht bis in Ewigkeit.“ Die Worte „in Ewigkeit“ beweisen eine anhaltende Kraft; und dementsprechend deutet die Stelle an, dass der Herr die Frommen vor ihren gesetzlosen Unterdrückern bewahren wird, „vor diesem Geschlecht in Ewigkeit“. Das ist eine eindeutige und schlüssige Widerlegung derjenigen, die diesen Satz auf die kurze Zeitspanne eines Menschenlebens beschränken wollen. In 5. Mose 32,5.20 finden wir, dass „Generation“ in ähnlicher Weise verwendet wird, nicht um einen Zeitraum zu beschreiben, sondern um die moralischen Eigenschaften Israels auszudrücken. Auch in den Psalmen haben wir „das künftige Geschlecht“, das sich nicht auf einen bloßen Zeitraum von dreißig oder hundert Jahren beschränkt. So auch in Sprüche 30,11-14: „Ein Geschlecht, das seinem Vater flucht und seine Mutter nicht segnet; ein Geschlecht, das rein ist in seinen Augen und doch nicht gewaschen von seinem Unflat; ein Geschlecht – wie stolz sind seine Augen, und seine Wimpern erheben sich! – ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter sind und Messer sein Gebiss, um wegzufressen die Elenden von der Erde und die Armen aus der Menschen Mitte!“ Hier wird der Charakter bestimmter Klassen betrachtet.
Noch deutlicher, wenn möglich, ist der Gebrauch in den synoptischen Evangelien. So heißt es in Matthäus 11,16: „Wem soll ich dieses Geschlecht vergleichen?“; hier sind solche gemeint, die damals lebten und durch die moralische Willkür gekennzeichnet waren, die sie in Gegensatz zu Gottes Zeugnis setzte, was immer es auch sein mochte, in Gerechtigkeit oder in Gnade. Aber obwohl in erster Linie die damals lebenden Menschen im Blick sind, könnte sich die moralische Identität der gleichen Merkmale auf unbestimmte Zeit erstrecken, und so würde es von Zeitalter zu Zeitalter immer noch „dieses Geschlecht“ sein. Vergleiche Matthäus 12,39.41-42.45, wobei der letzte Vers die Einheit der „Generation“ in ihrem endgültigen Gericht (noch nicht erschöpft) mit derjenigen zeigt, die aus der babylonischen Gefangenschaft hervorging. Beachte auch Kapitel 23,36: „Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen“ – ein Geschlecht, das fortbestehen würde, bis sich alle Gerichtsvorhersagen, die Christus ausgesprochen hat, erfüllen würden (Mt 24,34). Da es aus dem, was bereits gezeigt wurde, klar ist, dass noch viel zu vollenden ist, besteht „dieses Geschlecht“ noch und wird es auch, bis alles vorbei ist.
Wie wahr ist das! Hier sind die Juden – das Wunder eines jeden nachdenklichen Verstandes – nicht nur ein zerbrochenes, zerstreutes und dennoch fortbestehendes Volk; nicht nur getrennt, trotz mächtiger Bemühungen von außen, sie auszulöschen, und von innen, sie mit anderen zu verschmelzen, sondern mit demselben Unglauben, derselben Ablehnung und Verachtung Jesu, ihres Messias, wie an dem Tag, an dem Er ihr Gericht verkündete. Alle diese Dinge, die von ihrem früheren und ihrem jüngsten Leid sprechen, würden sich ereignen, bevor diese böse Generation verschwinden wird (W. Kelly, Das Matthäusevangelium, Seite 451–4535).
8. Befragte Literatur
Darby, J. N., Betrachtungen über das Wort Gottes (Synopsis), Jeremia
Ironside, H. A, Notes on the Prophecy and Lamentations of Jeremia
Kelly, William, Der Prophet Jeremia, https://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/AT-24-Jeremia-WKelly-D.pdf
Kuhley, Hans-Joachim, Der Prophet Jeremia ‒ Sein Leben und sein Werk, Lychen (Daniel-Verlag)
Ouweneel, W. J., Vorträge über Jeremia 1‒6, http://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/AT-24-Jeremia-1-6-WJO.pdf
Kapitel 1
Einleitung
Zeitliche Einordnung: vor Jeremias öffentlichem Auftreten, das im 13. Jahr Josias (628/627) begann.
Jeremia wird als Prophet berufen. Der Herr hat ihn schon im Voraus gekannt, im Mutterleib gebildet, geheiligt und bestellt.
Die feindlichen Gruppen findet man in seinen Feinden, die da sind die Könige, die Fürsten, die Priester und das Volk des Landes (V. 18).
Einteilung
Überschrift des Buches Jeremia (V. 1–3)
Zuvorerkannt, geheiligt zum Propheten an die Nationen bestellt (V. 4–10)
Die Vision vom Mandelstab (V. 11.12)
Die Vision vom siedenden Topf – das Unglück Judas aus dem Norden (V. 13–16)
Die feste Zusage göttlichen Beistand an Jeremia (V. 17–19)
Verse 1.2
Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, von den Priestern, die zu Anatot waren, im Land Benjamin, 2 an den das Wort des Herrn erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahr seiner Regierung: Jeremia war der Sohn eines Priesters und wohnte in Anatot (vgl. Jer 1,1; 11,21.23; 32,7-9), das in Benjamin lag. Man vermutet, dass Hilkija der Linie Itamars entstammte, der auch Eli entstammte. Diese Linie wurde durch die Linie Zadok ersetzt, darum wäre weder Hilkija in der Zeit noch Jeremia amtierender Priester gewesen. Das Buch ist im Wesentlichen eine Niederschrift mündlicher Botschaften.
In den Tagen Josias: Josia war ein Enkel des gottlosen Königs Manasse und wurde mit acht Jahren König (2Chr 34,1); er regierte 31 Jahre, von 640–609. Im achten Regierungsjahr reinigte er Jerusalem und Juda vom Götzendienst (2Chr 34,3-7). Unter ihm gab es eine großartige Erweckung. Sie war jedoch größtenteils eine äußere Reformation, sehr zum Leidwesen Jeremias. Seine Aufgabe und Bemühung richteten sich darauf, dass ein inneres Werk im Gewissen stattfände.
Der Herr berief Jeremia im 13. Jahr der Regierung Josias. Zu der Zeit war Josia 21 Jahre alt. Das Wort Gottes war nicht wieder aufgefunden worden (2Chr 34). Später zog er in einen Krieg gegen den Pharao Neko, in dem er im Jahr 609 umkam (2Chr 35,20). Das Volk machte Joahas, den Sohn Josias, zum König, doch Pharao Neko setzte ihn ab und holte ihn nach Ägypten. Stattdessen setzte er dessen Bruder Eljakim zum König ein und änderte dessen Namen in Jojakim ab (2Chr 36,1-4).
Jeremia prophezeite in der Zeit von 627–586 v. Chr., bis zur endgültigen Wegführung Jerusalems nach Babel. Er hat während einer Zeit von etwa vierzig Jahren geweissagt. Er wird erwähnt in 2. Chronika 35,25; 36,12.21-22; Esra 1,1 und Daniel 9,2. Hosea, Amos, Micha und Nahum waren Zeitgenossen Jesajas. Zephanja und Habakuk waren Zeitgenossen Jeremias, wir wissen jedoch nichts davon, ob beide mit Jeremia gesprochen haben. Hesekiel und Obadja waren Zeitgenossen von Jeremia. Hesekiel war unter den nach Babel Weggeführten.
1 Siehe dazu W. J. Ouweneel, Eine Auslegung zu Jeremia 1-6: http://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/AT-24-Jeremia-1-6-WJO.pdf↩︎
2 Vgl. die Zusammenfassung von H. Rossier, Hilfe und Nahrung, 1977, S. 253–266↩︎
3 Entnommen aus H. A. Ironside, Notes on Jeremia.↩︎
4 Entnommen aus H. A. Ironside, Notes on Jeremia.↩︎
5 https://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/NT-01-Matthaeus-WKelly-D.pdf↩︎